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RASTA
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Eine Geschichte voller Missverständnisse.
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Was für die einen einfach nur als modischer Haarschmuck gilt, ist bei den anderen reine Bequemlichkeit oder sogar die pure Ungepflegtheit.
Was ist eigentlich ein Rasta? Klar, die Haare kennt jeder, Rastazöpfe lässt sich auch der weisse Rucksacktourist gerne flechten. Aber was hat es damit auf sich? Angefangen hat alles 1927, als der jamaikanische Journalist Marcus Garvey die Krönung eines schwarzen Königs ankündigte, mit der Prophezeiung, daß dieser der neue Messias wäre, der lebendige Gott auf Erden, und alle Schwarzen erlösen würde. Es gab genügend Leute, die ihm geglaubt haben. Als Zeichen dieses Glaubens wurden die Haare nicht mehr gewaschen und geschnitten.
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Schon kurz danach, 1928, wurde in Äthiopien der Fürst (äthiopisch: Ras) Tafar Makonnen zum König, 1930 unter dem Namen Haile Selassie zum Kaiser gekrönt. Die Prophezeiung war schnell wahr geworden. Ein Name der Gläubigen war schnell gefunden: Ras Tafar mit einem I hintendran, eine jamaikanische Form des englischen Me. RasTafarI heisst also: Ich bin RasTafar bzw. einer seiner Anhänger. Die Farben der Nationalflagge Äthiopiens und das Zeichen des Kaisers, der Löwe von Juda, wurden die Wahrzeichen der Ratafarians.
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Haile Selassie wusste gar nichts von seinem Glück, sollte aber bald davon hören, weil Schiffe zu völlig überhöhten Preisen gekauft wurde, um alle Gläubigen back to the Roots, nach Äthiopien zu bringen. Das hat aber nicht geklappt, weil die Schiffe zu alt und die äthiopische Regierung auch kein Interesse an Jamaikanern hatte. Glücklicherweise, würde ich sagen. In der Karibik geht es den Leuten um einiges besser als in Äthiopien oder Afrika.
Der Glaube hat sich bis in heutige Zeit gehalten, wenn auch die Haare hauptsächlich dazu da sind, der (weissen) Weiblichkeit zu gefallen. Weltweit bekannt wurden die Rastas durch Bob Marley, der den weltweiten Siegeszug des Reggae startete.
Weitere Infos zum Thema: Marcus Garvey Haile Selassie Rastafari Black Star Line
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Ich halte mich da eher an meine Beobachtungen. Je ungepflegter so ein rastabezopfter Bajan scheint, desto biederer wirkt seine touristische Begleitung. Die Fräulein Rottenmeiers, die in ihrer Heimat niemals einem ähnlich aussehenden Menschen eine Münze in den Hut geschweige denn die Hand geben würden, liegen hier in den Armen eines Strandläufers mit Kopfbiotop und schieben ihm ihre Zunge in den Hals.
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Zum Schluss noch ein kleines Rasta - Lexikon
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Babylon Das System, das uns krank macht. Der Kapitalismus, die korrupten Eliten oder die Ellbogengesellschaft, die einem die Energie für ein spirituelles Leben raubt.
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Dreadlocks Frisur, welche die Kolonialherren das Fürchten lehren sollte. Darum: Fürchtelocken. Eigentlich sind sie nur verfilzt. Waschen mit Wasser ist kein Problem, Shampoo eher ungebräuchlich.
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Ganja Marihuana, Kaya, Sensemillia, Stoff den man raucht, tabakfrei natürlich.
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Haile Selassie Der letzte äthiopische Kaiser, der gar nichts dafür kann, dass er von den Rastafaris als Messias verehrt wird und von selbigen auch nichts wissen wollte.
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Irie Ausdruck positiver Schwingungen. Wirkt vor allen Dingen bei weissen Frauen und bei weissen Jungs, die mal ne Frau abhaben wollen......
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Jah Gott - wahrscheinlich abgeleitet von Jehovah oder Jahweh.
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Grün-Gelb-Rot Nationalfarben Äthiopiens und Farben des Reggae. Grün für das fruchtbare Land, Gelb für das gestohlene Gold, Rot für das Blut, das für die Unabhängigkeit vergossen wurde.
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Reggae Musik der Rastas, bei der Rhythmus und Sprechgesang im Vordergrund stehen. In Jamaica wurde übrigens der Rap erfunden, hier wurden schon Ende der 60er Jahre selbstgedichtete Texte zu instrumentaler Musik von den DJ bei Wochenendparties zum besten gegeben. Man nannte es “toasten”.
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Zion Das Gegenteil von Babylon. Ein Symbol für spirituelle Besinnung. Aber auch für das real existierende Afrika, als Ausdruck der Sehnsucht nach Rücksiedlung in einen Kontinent, in dem immer und überall Kriege herrschen. In der Karibik ist es ruhiger und friedlicher....
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