Zunächst ein bißchen Geschichte...
Die Rechte einer Stadt genießt Bochum schon seit dem Jahre 1321. Aber eine über die Region hinausreichende Bedeutung hat die Stadt erst seit dem großen Boom des Kohlebergbaus und der Stahlindustrie im vorigen Jahrhundert.
Zu Hunderttausenden drängten damals arbeitsuchende Menschen aus armen Provinzen Deutschlands und aus Osteuropa ins Ruhrgebiet, so daß allein in Bochum vor der Jahrhundertmitte bis etwa 1890 die Einwohnerzahl ums Zehnfache anstieg. Aus Äckern und Weiden wuchsen Zechen und Fabriken wie Pilze aus der Erde.
Seit knapp 30 Jahren gibt es in Bochum keine Zeche mehr, die Stahlerzeugung hat an Bedeutung verloren. Neue Industrien, Opel zum Beispiel und Nokia, sind an ihre Stelle gerückt. Am Ende des anhaltenden Strukturwandels in Bochum und der Ruhr-Region werden auch sie ihre Hauptrolle an den Dienstleistungssektor abgegeben haben. Schon jetzt beschäftigen Versicherungen und Behörden, Wissenschafts- und Kulturbetriebe insgesamt mehr Menschen in der Stadt als die Warenproduktion. Mehr und mehr prägen vor allem die Hochschulen und die von ihnen magisch angezogenen Technologie-Zentren den Standort. Und wo einst die Eckkneipe des Bergarbeiters das Kommunikations-Monopol besaß, treffen sich im Rock- Cafe, Bistro oder Disco Studenten, Schauspieler und alle möglichen Erfinder.
Schweiß ist ziemlich "out", Grips "in".
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