12.8.2014
Wer früh ins Bett geht wird früh wach - um halb 7 war ich putzmunter, gewaschen und angezogen. Auto abgeholt, aus der 5. Parkhaus-Etage, Treppen steigend, weil so früh am morgen die Fahrstühle bei Karstadt noch nicht fahrstühlen. Ein paar Minuten vor 8 war ich in Kaiserslautern und machte mich auf die Suche nach dem Betzenberg. Beschildert war nichts, das TomTom recht hilfreich. Ein fußballerischer Kreisverkehr ließ vermuten dass es nicht mehr weit sein konnte.
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08:03
Das knapp 50.000 Zuschauer fassende Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg war früher gefürchtet, mittlerweile gewinnen hier auch Zweitligamannschaften. Die Eingangstore sind nach den unbekannteren Mitgliedern der Weltmeistermannschaft von 1954 benannt,
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Eine Büste mit Weltmeisterköpfen - von links nach rechts: Werner Liebrich, Fritz Walter, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Ottmar Walter - und einem Zitat von Sepp Herberger ist auch zu bewundern.
Die Aussenseiterrolle ist ein Schlüssel für die Schatzkammer unermesslicher Kräfte, die - geweckt und geschürt - Energien freisetzt, die helfen, Berge zu versetzen.
aha......
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09:54
Wie ging’s weiter? Karlsruhe war die nächste größere Stadt und das Wildparkstadion von Namen her, noch aus der Zeit als der KSC in der Bundesliga spielte, gut bekannt. Und gut ausgeschildert. 4 Fotos und nach 10 Minuten ging’s wieder auf die Autobahn.
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10:54
Eins der vielen Hinweisschilder erinnerte mich an meine früheste Jugend. Gengenbach. Gemma gemma, samma gange - diese Worte hatte ich noch von einem Urlaub mit meinen Eltern Anfang der 60er Jahre in Erinnerung. Also rausfahren und nicht mehr vorhandene landschaftliche Erinnerungen auffrischen.
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Alles wichtige über Gengenbach ist hier zu lesen. Mir hat die Altstadt so gut gefallen dass ich hier gerne mal einen oder zwei Tage bleiben würde - wenn wir später als Rentner Deutschland unsicher machen.
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11:31 weiter geht’s in Richtung Süden
11:59
Vollsperrung der Autobahn bzw. der Baustellenspur. Da vorne ist wohl ein Unfall und es ist nicht so einfach für Polizei oder Rettungswagen, da hin zu kommen. Ich lese ne halbe Stunde lang Zeitung, dann geht’s weiter.
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13:33
Freiburg, die wärmste Stadt Deutschland empfing mich mit strahlendem Sonnenschein und einem Stau. Von dem gibt’s jetzt aber kein Foto. Mein Ziel: das Dreisamstadion, das neuerdings Stadion an der Schwarzwaldstraße heisst, aber ganz sicher bin ich mir wegen des Mage Solar Schildes nicht. Hier spielt der FC Freiburg mal gegen den Abstieg, mal im UEFA-Cup. Altmodisches Stadion mitten in einem Wohngebiet. Foto und schnell weiter.....
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14:17
Ein kurzer Abstecher nach Frankreich, aber schon wieder kein Schild, zurück nach Deutschland und dann verlasse ich die EU und betrete die neutrale Schweiz. Auch kein Schild - kein Willkommen, kein neutrales Schild, nichts. Also immer geradeaus, Basel ist mein nächstes Ziel.
Eine Vignette hatte ich mir 3 Tage vor der Abfahrt im Internet bestellt um eventuelles Schlange stehen an der Grenze zu vermeiden. Wäre nicht nötig gewesen, ich habe weder ne Python noch ne Klapperschlange gesehen..... Gekauft übrigens der eFiliale, die haben es portofrei gemacht....
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TomTom führt mich zum St. Jakob-Stadion. Ziel ist erreicht. Alles was ich sehe ist die St. Jakobs Mall, was für mich bedeutet dass hier ein Einkaufszentrum ist. Also ein bißchen in der Gegend herum gefahren und das Stadion gesucht. Mehrere Schwyzer und Schwyzerinnen gefragt, jeder gab mir eine andere Antwort. Flutlichtmasten waren nicht zu sehen, also where the fuck ist das Stadion?
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Wäre ich Handy bzw- Smartphone Besitzer hätte ich vor Ort etwas herausbekommen können. Nachträglich weiss ich dass ich das größte Stadion der Schweiz verpasst habe. Auf einem Luftbild ist gut zu erkennen wie sich das Stadion hinter einem Haus versteckt. Nach einer halben Stunde gab ich auf und fuhr zum nächsten Ziel, Bern.
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Erster Anlaufpunkt in Bern: Das Wankdorfstadion, das mittlerweile Stade de Suisse heisst. Und was ist hier? Auch eine Mall. Aus Schaden lernt man klug - ich sehe mir die Sache mal genauer an. Die Stadien in der Schweiz haben scheinbar alle so ein Zentrum neben dem Stadion bzw. das Stadion befindet sich in einer Mall. Hier gab es schon wegen des Fotos vom 4.7.1954 keine Unklarheiten. Ungarn 2 - Deutschland 3
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In Bern kommen auf einen Autofahrer ca. 3 Radler. Rechts und links, vorne und hinten, alles voller radelnder Schweizer. Man muss sehr vorsichtig fahren damit man von denen nicht umgenietet wird. Ich hab mir kurz das Bundeshaus und die umliegenden Restaurants und Kneipen angesehen, aber keinen Parkplatz gefunden und das Auto deshalb im Parkverbot stehen lassen. Nach 5 Minuten bin ich deshalb wieder weiter gefahren, ins Hotel: Nicht dass mir die Schweizer das Auto abnehmen und verkaufen.
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Nur weil hier das Bundeshaus steht heisst übrigens nicht dass hier auch die Bundeshauptstadt ist. Bern ist die Bundesstadt, sonst nichts. Eine offizielle Hauptstadt gibt es in der Schweiz nämlich gar nicht.
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Ich hätte mit der Bahn kostenlos in wieder die Stadt fahren können, im Hotel gab’s nen Fahrschein, hatte aber keine Lust. Das hoteleigene Restaurant sah ganz gut aus, das Cordon Bleu wurde deshalb vor Ort verspeist. Lecker.
Deutsche Stromstecker passen nicht in schweizer Steckdosen, ich fragte deshalb nach einem Adapter, den ich auch problemlos bekam. Jedes Land hat doch andere Stecker wurde mir erklärt, ausser Österreich, da gibt’s deutsche Stecker. Die sind auch angepasst, sagte der Rezeptionist.....
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551 Kilometer gefahren Übernachtung: Hotel Restaurant Jardin in Bern. Preis: 118,21 € - ein sportlicher Preis für ein Stadtrandhotel. Aber in der Schweiz ist nunmal alles teuer als bei uns. In Downtown Bern wäre mindestens der doppelte Preis fällig gewesen. Immerhin war das Frühstück inclusive.
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