17. Tag
Patong also : hier sind alle die Leute, mit denen ich bis jetzt noch nichts zu tun hatte in diesem Urlaub. So wie die Backpacker ein typisches Klischee sind, sind es hier die Pauschaltouristen. Mit Sandalen und weissen Socken, Oma und Opa mit den Enkeln zusammen Sandburgen bauend. Eine Mischung aus Playa de Palma, Playa del Ingles und ähnlichen Orten, nur irgendwie grösser. Das größte anzunehmende Übel südlich von Pattaya, aber eigentlich: es gibt hunderte von Städten am Mittelmeer, die genauso aussehen, also: What shalls.
Was mich stört: Solange man irgendwo her geht und jemand kommt einem entgegen oder steht vor einem, wird nichts gesagt. Sobald du eigentlich schon vorbei bist, werden dir alle möglichen Angebote gemacht. Schuhe,T-Shirts,Koffer,Anzüge,Schmuck,Fächer,eben alles. Aber nie von vorne. Das ist aber nicht nur hier so, sondern überall in Thailand, also reine Gewöhnungssache, genauso wie das ständige angelächelt werden.
Die indischen Schneider wollen einem immer die Hand geben, ich habe deshalb meistens die Rechte in der Hosentasche und wenn sie hartnäckig sind, gebe ich Ihnen richtig die Hand. Also keinen lauwarmen Händedruck, sondern einen aus dem Ruhrgebiet. Die überlegen es sich anschließend genau, ob sie so was noch mal machen.
In letzter Zeit sind deutsche Urlauber in Phuket wiederholt Opfer von Banden geworden, die - offenbar im Zusammenwirken mit korrupten Polizeibeamten - Touristen Bagatelldelikte (Diebstahl von Uhrenimitaten etc.) unterstellen, um danach Geld zu erpressen. Gleiches gilt für die Behauptung, gemietete Gegenstände (Jet Ski, Motorroller) seien angeblich beschädigt zurückgegeben worden und die Forderung nach recht hohem Schadenersatz. Werden diese Forderungen abgelehnt, wird Anzeige bei der Polizei angedroht. Besonders auffällig geworden ist die Polizeistation am Patong Beach! Auch wird von Vermietern oder der Polizei in solchen Fällen versucht, den Pass einzubehalten, um Druck auszuüben. Dies ist nicht legal. Es wird dringend geraten, in diesen Fällen unverzüglich telefonischen Kontakt mit der Botschaft (02 2879000 während der Dienstzeiten und 081 8456224 Bereitschaftsdienst) oder dem Honorarkonsul in Phuket, Herrn Dirk Naumann (076 610407), aufzunehmen.
|
Ich habe es mal ausgenutzt, nicht mit allen möglichen Freunden und Bekannten in einem Steakhouse zu sein, wo die Frauen dann immer irgendetwas durchgebratenes bestellen und meins dann auch nicht mehr besonders medium ist. Wenn man alleine oder zu zweit mit jemandem ist, der/die auch medium bestellt, bekommt man es auch. Ich habe mir vorgenommen, ab jetzt immer vorher zu fragen, ob irgendwelche mitgehenden Damen entweder medium oder gar kein Steak bestellen, weil es mir sonst keinen besonderen Spass macht. Männer essen, soweit ich sie kenne, immer mediale Sachen. Aber ich schweife wieder ab.
Abends war ich in der Bangla Road und hab mir das Treiben dort angesehen. Habe in einer der Bars direkt an der Strasse, nicht in der U2 Bar, aber nebenan, Shipwreck Bar, einen Platz bekommen und wurde auch nicht besonders belästigt da. Es waren also keine Nutten drin. Die Verkäufer, die alle 7 Sekunden vorbeikamen, waren nicht besonders aufdringlich und nach dem 3. Durchgang kennt man sich ja auch schon.
Überhaupt nicht hier rein passen die kleinen zigarrenrauchenden Damen, die irgendwelche Kopfbedeckungen und Pfeifen verkaufen, in irgendeiner Stammestracht gekleidet. Wie die alte Tante, die in Bochum bei allen möglichen Strassenfesten immer irgendwas indianisches an hat und Guatemala Jute Säcke verkauft und im restlichen Leben völlig normal gekleidet ist. Also so etwa 1,30 m große Bergvölkerfrauen, das war es, was ich schreiben wollte. Sind etwa alle 4 Sekunden da, schauen einen an, lächeln einen mit dunkelbraunen Zähnen an und halten einem eine silberne Pfeife vor die Nase, falls sie so hoch kommen. Und gegenüber sind etwa 40 milliarden Nutten, die auf Freier warten. In offenen Bars. Tierischer Krach, nur unterbrochen von mehr oder weniger langen Stromausfällen. Direkt gegenüber waren welche, die auf Japaner spezialisiert waren, sobald jemand dieser Spezies zu sehen war, rannten sie schreiend los und warfen sich auf die Japsen. Denen war das recht unangenehm, aber meistens hatten sie Glück, das wieder ein anderer kam und dann war der dran. Dann setzten sich die recht häßlichen Mädels auf ein Moped direkt vor meiner Nase, schminkten sich neu und übten einen verführerischen Gesichtsausdruck im Rückspiegel. Was bei dem Aussehen aber nicht viel nützt.
Wer mit eigener Frau da ist, hat eine Videocamera in der Hand und filmt das Ganze, mit Frau und einer Transe zusammen oder mit Papagei auf der Schulter oder einem Leguan, der sehr schön grün leuchtet. Die armen Tiere. Was auch gut aussieht: Wenn ein deutsches Paar um die 30 voll gestylt hier spazieren geht und sie sich so rausgeputzt hat, daß sie wie eine Nutte aussieht. Dafür ist hier der verkehrte Platz, Leute.... Es gibt auch die eine oder andere Frau, die sich eine Thai aus einer Bar holt, Schwule bleiben auch nicht lange allein. Was noch recht selten ist: Ältere, blonde weiße Frau mit jungem Thai, meistens mit langen lockigen Haaren, evtl. ein Seezigeuner. Ähnlich ist es übrigens, fällt mir gerade ein, mit alleinreisenden, völlig unscheinbar aussehenden Rucksackerinnen, die immer alleine durch die Gegend ziehen, nie mit jemandem sprechen, aber abends plötzlich einen Thai an der Hand haben. Auf Phi Phi Island ist mir das ein paar Mal aufgefallen. Insgesamt für ein oder 2 oder 3 Tage recht lustig in Patong, um wieder zum Thema zurückzukommen, aber auf Dauer nicht unbedingt die perfekte Abendgestaltung. Warum fährst du denn dann überhaupt da hin ? Nun, lieber viel los und nicht immer dabei sein als nichts los. Noch was zum Essen: Wenn irgendwo an einem Restaurant deutsche Worte zu lesen sind, egal ob draußen oder auf der Speisekarte: Da schmeckt das Thai Food nicht besonders, wenn ihr unbedingt in solche Läden rein gehen wollt, nehmt irgendetwas anderes. Ob das dann schmeckt, weiß ich aber auch nicht. Sehr viele Läden sind übrigens in österreichischer Hand, Zur Schnitzelwirtin oder Zum Schlawiner. Wenn ich in Thailand leben würde, wäre ich auch einmal im Monat in solchen Läden anzutreffen, weil man ja nicht immer nur Reis essen kann, ich gehe ja hier in Deutschland auch nicht jeden Tag zum Chinesen.
|