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Sonntag, 16.9. Wir schlafen gut und ausgiebig in den bequemen Betten und frühstücken ebenso gut, bevor wir uns auf den Weg nach St. Louis machen. Erster Stop des Tages, schon nach ein paar Minuten, sollte das Joliet Prison, Hauptdrehort der ersten Staffel der Serie “Prison Break”, und das Joliet Area Historical Museum sein. Aber anstatt uns das Gebäude anzusehen haben wir (also ich) es vergessen und sind einfach so nach Süden gefahren. Schade.
Die Landschaft ist erwartungsgemäß langweilig bis öde, rechts und links des Highways liegen vertrocknete Getreidefelder. Eins nach dem anderen. Das muss wohl so getoastet aussehen. Irgendwo steht ein Schild, dass es sich um Soja für die Dieselherstellung handelt. Ach so.
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Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten wir Ambler’s Texaco Gas Station in Dwight/IL, der wir einen kurzen Besuch abstatteten. Nett aufgemacht mit ein paar Dingen, die es früher an Tankstellen so gab. Heute ist sogar eine E-Ladestation dabei.
Das war unsere einzige Begegnung mit der Route 66, wir interessieren uns beide nicht dafür.
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♪ Mi-hi-ssissippi, I'll remember you ♪
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Ich hatte mir ja vorgestellt, dass wir ganz romantisch den Mississippi runter fahren. Aber: warum ist es am Rhein so schön? Weil er nicht der Mississippi ist. Der ist zwar viel breiter, schlängelt sich sogar ein bisschen und auf der anderen Straßenseite lugen weiße Felsen durchs Gebüsch, aber die Freude währt nicht lang. Hauptsächlich fließt der Great River alleine durchs Gelände, wir haben nur sehr kurz Gelegenheit, ihn dabei zu begleiten. Die einzige kurze Strecke, die überhaupt am Fluß entlang führt, ist von Grafton nach Alton, ca. 30 Meilen nördlich von St. Louis.
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Eine angenehme Abwechslung bietet Springfield, das auf unserem Weg liegt, die Hauptstadt Illinois‘. Hübsche, gepflegte Straßen mit hübschen, gepflegten Häusern. Hier hat Abraham Lincoln ein Vierteljahrhundert gewohnt, seine Frau kennen gelernt, 4 Söhne gezeugt und einen davon beerdigt, bevor er Präsident wurde.
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Davon zeugen die Lincoln Home National Historic Site und ein Stück der Straße in dem sein Haus steht, jetzt alles Museum. Was mich bei all dieser Lobhudelei nur wundert ist, dass man einen redegewandten, studierten Juristen verehrt, der für seine Ideale kämpfte, und dann Trump wählt. Und warum geht Trump eigentlich nie ins Theater?
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Wir schauen uns noch das Capitol an, das malerisch am Ende einer Straße thront. Auch hier erinnert ein riesengroßer Abraham Lincoln an Amerikas intelligentere Zeiten. Das schöne Gebäude wird hier statt mit einer goldenen mit einer silbernen Kuppel getoppt. Oder ist das ein Aluhut? Das würde manches erklären.
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Die Fragen beantworten sich mir nicht, während wir zunächst in Missouri und dann in St. Louis einfahren.
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