Die Hot Springs Cove ist eine etwa 50 °C heiße Quelle 37 km nordwestlich von Tofino auf einer schmalen Halbinsel nördlich von Flores Island.
Für die Fahrt zur Cove im Maquinna Provincial Marine Park habe ich bei Jamies Whaling Station für 99$ eine Fahrt durch den Clayoquot Sound auf einem kleinen Boot (keinem Zodiac) gebucht. Man kann auch hin fliegen (war nicht viel teurer), aber ich wollte auf der Fahrt die Gelegenheit nutzen eventuell ein paar Tiere insbesondere Wale zu sehen. Eine Garantie dafür gab es nicht.
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Um 11:30 Uhr war Beginn der Tour (in der Hauptsaison mehr Fahrten) und es waren nur 6 Leute dabei; das schlechte Wetter hat sicher einige abgeschreckt. Es war ein kleines, aber geschlossenes Boot und man konnte hinten raus. Bei den Zodiacs, offenen Motorschlauchbooten, ist man dagegen Wind, Wellen und Regen erbarmungslos ausgesetzt.
Zuerst gab es Seelöwen, später Seeotter zu sehen.
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Endlich auch ein paar Wale – bzw. was diese einem zu zeigen gedachten. Die Bilder sind eigentlich mehr Walsuchbilder, mit dem Boot kann man nicht so nah heranfahren und als Knipser hatte ich auch keine besonders tolle Fotoausrüstung dabei. Bei den Walen handelt es sich um Residents, also Wale, die hier das ganze Jahr über leben. Die Zeit der Grauwalwanderungen war leider schon vorbei (Februar bis April). Mehr als mal ein kleines Stück Körper, eine Flosse oder ein Ausblasen war leider nie zu sehen.
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Die Hinfahrt verlief recht ruhig, so dass man zum Gucken auch mal hinten hinaus konnte. Im Hintergrund sieht man Flores Island.
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Der Marquina Marine Park.
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Da hinten liegt die Hot Springs Cove.
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Nach 1,5 Std. Fahrt wurde man abgesetzt und man geht eine halbe Stunde (knapp 2 km) durch den Regenwald über einen Boardwalk mit vielen Stufen (ungefähr 1000) zu den heißen Quellen – damals leider im Regen.
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Die heißen Quellen laufen über einige Fälle und mehrere natürliche Pools ins Meer, dort ist das Wasser dann ungefähr 41 °C heiß und die Temperatur nimmt weiter ab, je weiter man ans Meer kommt.
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Hier wurde zum Glück noch kein Schwimmbad daraus gebaut! Zum Umziehen gibt es nur eine Kabine, keine Ahnung, was in der Hauptsaison abgeht, wenn hier gleichzeitig 200-300 Leute sein sollen. Die Pools sind schon mit 10 Leuten überfordert.
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Und Vorsicht: „slippery when wet“, hab mich auf dem nassen Boardwalk prima hingelegt und eine dicke Prellung am rechten Arm zugezogen.
Einige Zeit in den unterschiedlich heißen Pools rumgehangen, da es aber außerhalb des Wassers nicht sehr warm war und es regnete, mich bald wieder angezogen.
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An dieser Stelle trifft das heiße Wasser auf das Meerwasser, bei höheren Wellen schwappt das Salzwasser bis in die Pools.
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Zurück bin ich recht langsam durch den Regenwald gewandert, an einer Stelle gelangt man auch an den Felsenstrand. Insgesamt hat man an Land gut 3 Stunden Zeit.
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Die Anlegestelle, bei der es auch die einzige Toilette gab.
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Der Tourführer hat dann den gleichen Weg übers Meer zurück genommen (vorgesehen war ein anderer, innerer Weg retour), um vielleicht nochmals Wale zu sehen, denn andere Tiere wie Bären waren bei dem Wetter nicht zu sehen. Allerdings waren zu Beginn die Wellen für meinen Begriff schon ganz schön hoch, und das Boot hat prima geschwankt. Der Magen hat es aber glücklicherweise noch nicht übel genommen. Tatsächlich einige Wale gesehen aber nur partiell und wieder weit weg. Die Bootsführer tauschen sich per Funk aus, wenn sie Wale sichten.
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Insgesamt dauerte die Tour 6 Stunden. Das Wetter hätte durchaus schöner sein dürfen, aber es war dennoch ein unvergessliches Erlebnis. Einige Zeit später habe ich das Buch „Der Schwarm“ von Norbert Schätzing noch mehr verschlungen, da mir so vieles bekannt vor kam.
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