Zunächst etwas allgemeines: Neuerdings ist Anschnallpflicht, und fast alle halten sich daran. Ist zwar ein bißchen blöd, angeschnallt in einem Moke zu sitzen, aber angeblich kostet das erwischen beim Unanschnalligfahren 500 $ oder einen Tag Knast. Darauf würde ich es allerdings ankommen lassen. Es gibt auch ein Alkoholverbot am Steuer, aber man vergaß, die Promillegrenze festzulegen. Das soll demnächst nachgeholt werden, kann aber dauern, wie alles hier... Wenn man also besoffen am Steuer erwischt wird, und gerade Bajans fahren fast immer mit einem Flachmann Rum im Auto, kann einem nichts passieren, weil man ja nicht weiß, wo die Grenze ist. Und wenn es eine Promillegrenze gibt, werden wohl 50 % der Bajans ihren Lappen loswerden, weil fast jeder irgendwie besoffen fährt. (Zitat eines Bajans)
Da die meisten Häuser direkt an der Straße gebaut worden sind, ist nicht viel Platz für einen Bürgersteig, falls es überhaupt einen gibt. Als Fußgänger muß man daher sehr aufpassen, weil auch nicht gerade langsam gefahren wird, vor allen Dingen nicht, wenn gerade mal wieder zwei Minibusse ein Rennen gegeneinander ausfahren, wer als erster an der nächsten Haltestelle ist. Die Strassen sind teilweise in sehr schlechtem Zustand, eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Schlaglöchern. Und du fährst in einem Moke, das so gut wie nicht gefedert ist.... Es rumpelt und rüttelt. Von Entspannung kann dabei in diesem Moment keine Rede sein. Ein richtiger Geländewagen wäre für dieses Terrain wahrscheinlich weitaus besser geeignet, wie zum Beispiel ein Jeep. Jeeps mit dem richtigen Jeep Zubehör hätten hier vermutlich keine großen Probleme, über Schlaglöcher und Unebenheiten der Straße hinwegzufegen. Gute Federung, weiche Sitze und dicke Reifen: Für Offroad-Fans mit einem Sinn für Komfort genau das Richtige. Davon lässt sich aktuell nur träumen. Die Beschilderung lässt zu wünschen übrig. Teilweise sind überall auf der Insel Schilder zu irgendeiner Sehenswürdigkeit zu sehen, wenn du denen folgst, kreist du den ganzen Tag irgendwoher, kommst aber auf gar keinen Fall dahin, wo du eigentlich hin kommen solltest. Das entscheidende letzte Schild fehlt meistens. Wenn du dich also verfährst, mach dir nichts draus, Bajans verfahren sich auch. Völlig verfahren geht allerdings nicht, weil es eigentlich nur zwei Richtungen gibt, die man an den Bushaltestellen ablesen kann. To City oder Out of City. Wenn man also nicht mehr genau weiß, wo man hin fährt, sind diese Schilder sehr hilfreich. Natürlich in Richtung “to City”, dann landet man irgendwann in Bridgetown. In Richtung “Out of City” kann man tagelang fahren, ohne anzukommen....
Am ersten Autotag sollte man auf jeden Fall zu zweit fahren, der Beifahrer paßt mit auf, das links gefahren wird, am zweiten Tag hat man sich meistens daran gewöhnt. Wer keine Angst vor dem Linksverkehr hat, sollte unbedingt mal ein paar Touren machen.
Welches Auto soll man nehmen? Für mich kein Thema. Es sollte unbequem sein, keine Stoßdämpfer haben, damit man die schlechten Straßen bis ins Mark spürt, Türen sind unnötiger Luxus, ein Verdeck wäre gut bei Regen, aber es sollte nicht ganz dicht sein. Man sollte bei unebener Fahrbahn ständig leichte Schläge vom Überrollbügel auf den Hinterkopf bekommen. Und es sollte fast soviel kosten, wie ein “richtiger” Jeep in den USA. Sowas gibt es, es nennt sich “Moke”. Ein paar dieser Teile habe ich schon gefahren, hier eine Auswahl:
Zwei Geschichten über das, was ich mit einem Moke eine Woche lang treibe, sind bei Barbados 2003 / Autotour zu lesen.
Vom Airport im Süden bis nach Speightstown im Nordwesten kann man über den ABC-Highway fahren, der den Namen Highway zu recht trägt, man kommt sehr schnell voran, es geht immer geradeaus, nur alle 5 Minuten kommt ein Roundabout (Kreisverkehr).
Zwischendurch sind allerdings insgesamt 4 Ampeln und da staut es sich ganztägig. Es sind mittlerweile so viel Autos auf der Insel, daß, egal, wo du hinfahren willst, du fast immer in einen Stau kommst.
Die Benzinpreise werden staatlich festgelegt, der Liter kostet nach der letzten Preiserhöhung 2,30 BDS$ oder 1,15 US $. Diesel kostet 0,69 US$, aber wer fährt schon Diesel....
An der Tankstelle sind meistens mindestens 5 Damen für 3 Zapfsäulen zuständig, die dir volltanken und kassieren. Wenn zufällig mal niemand da sein sollte, zapfe NIE selber und gehe in die Tankstelle zum bezahlen. Bezahlt wird NUR draußen, du bringst damit alle mindestens 8-10 Tankstellenmitarbeiter völlig aus dem Konzept.
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