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Die letzten 400 Meilen von Salt Lake City nach Las Vegas waren recht uninteressant - ein paar Berge, ein paar Baustellen, das eine oder andere Schild, das die eine oder andere Erinnerung weckte. Capitol Reef Park, Zion Park, die immer wieder nette Strecke durch die Virgin River Schlucht, Welcome to Nevada. Dazu eine musikalische Begleitung von Sonata Arctica, die CD “Stones Grow Her Name” wurde mehrmals gehört. Unser erst vor ein paar Tagen entdecktes Sirius Radio hat nämlich den Geist schon wieder aufgegeben. Das Abo läuft wohl nur noch einen Monat - und der ist für das Auto scheinbar um....
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Irgendwann dann der langerwartete Blick auf die im Dunst liegende Stadt der Engel, in der wir die letzten 3 Nächte verbringen würden.
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Bill’s Gamblin’ Hall war wieder unsere bevorzugte Herberge, es ist einfach bequemer wenn man nur 2 Minuten vom Auto zum Zimmer braucht - und nicht 20.
Die Zimmer sahen ziemlich verwohnt aus, Türen und Schränke fielen teilweise auseinander. Das Hotel ist einfach zu billig und zieht Publikum an das sich nicht benehmen kann. Schade drum....
Die Dose Bier wurde auf Eis gelegt, dann stürzten wir uns ins Getümmel.
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Was macht man 3 Tage lang in Vegas? Wie immer - alles und nichts, jedenfalls kann man es hinterher nicht immer erklären. Man trifft Freunde und Bekannte, trinkt Getränke, isst Essbares, schaut sich Casinos an, die man noch gar nicht kennt oder in denen man schon lange nicht mehr war ....
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Ein Besuch am Schild für das Standardvegasfoto, ganz kurz im Outlet etwas eingekauft - für uns war eigentlich alles wie immer - wenn sich die Stadt bzw. die Besucher nicht geändert hätten.
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Vegas mutiert zu einer Stadt in der schon früh morgens tätowierte, mit riesigen Daiquiris bewaffnete, Flip floppige oder high beheelte, Smartphone tippende Leute herumtorkeln, die jeden ihrer Schritte filmen und fotografieren lassen - wohl in der Absicht “Hangover” zu übertreffen. Der gute alte Spruch “What happens in Vegas stays in Vegas” ist hinfällig und sollte in “What happens in Vegas stays on Facebook” geändert werden. Ich schreibe hier ja auch - aber das ist etwas anderes, oder so....
Die halbe Stadt kam mir volltrunken vor. Teilweise wird auf den Zimmern gesoffen, wohl weil es billiger ist. Dann trifft man Teenies mit riesigen Tüten, die sämtliche Eismaschinen ihres Hotels leeren. Ist das das Publikum das die Casinos gerne hier hätten? Ich glaube nicht.....
Früher hab ich von Vegas geträumt, mittlerweile eher alb.....
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Die Sache mit den Smartphones ist ja mittlerweile weltumspannend. Wenn nicht alle paar Sekunden nachgesehen wird ob - ja, wonach wird eigentlich geschaut? Ich besitze selber keins dieser Dinger und weiss deshalb nicht was man damit überhaupt macht. Immerhin ist oft ein blaues Logo zu erahnen - es wird also oft gefacebookt. Da liest man was Leute machen die man entweder nicht kennt oder die man kennt aber mit denen man eigentlich nichts zu tun haben will - und schreibt für genau diese Leute was man selber gerade macht, und das interessiert die anderen wiederum nicht.
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Man tippt und tippt und tippt, mal schneller, mal langsamer. Offene Augen für die Umgebung sind selten geworden - ich bin noch nie so oft angerempelt worden weil die Augen mehr aufs Handy als aufs Leben gerichtet sind. Eine Art Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom der anderen Art - man passt nicht mehr auf seine Umgebung auf. Ich bin gespannt wo das noch hin führt.....
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Apropos Tätowationen: Wissen die Leute eigentlich nicht dass das Zeug nicht wieder abgeht? Teilweise sind ja keine Stellen am sichtbaren Körper mehr frei. Was ist eigentlich aus den Arschgeweihen geworden? Und was ist wenn die Ganzkörperbilder unmodern werden, wo versteckt man die denn dann? Sogar Rentner haben brandneue bunte Bilder an den Beinen - wahrscheinlich um die Krampfadern zu überdecken.
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Was passierte sonst noch? Nehmen wir mal folgende Situation an: Urlauber 1 ist in Vegas und kennt Urlauber 2,3 und 4, die auch, getrennt voneinander, in Vegas sind. Urlauber 2 kennt Urlauber 1 und 3, Urlauber 3 kennt Urlauber 1 und 2, Urlauber 4 kennt Urlauber 1. Urlauber 1 und 2 überlegen sich einen Streich mit Urlauber 4, der - wie erwähnt - Urlauber 2 nicht kennt. Urlauber 4 trifft Urlauber 3, der ihm erzählt dass Urlauber 2 in der Stadt ist. Als der Spaß dann beginnen soll weiss Urlauber 4 bereits dass es eigentlich nur Urlauber 2 sein kann, der ihn in einen Streit verwickeln will - und der Gag misslingt. Wobei auch das schönste amerikanische Englisch nicht wirklich wirkt wenn es mit münchener Akzent gesprochen wird......
Urlauber 1 hat hier alles viel genauer erklärt.... Urlauber 2 hat hier über diesen Tag geschrieben.
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So ganz nebenbei hat Urlauber 4 auch noch Urlauber 5-11 getroffen. Unglaublich wen man ganz zufällig so weit weg von zuhause trifft.....
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Irgendwann kam das was kommen musste - der Rückflug. Traurig waren wir nicht, wir hatten genug erlebt und freuten auf einen Sommer zuhause im Garten. Unsere Koffer durften wir bei Stefan & Tina im Zimmer verstauen und wiegen. 22,9 Kilo sind es pro Koffer geworden - sagten 2 verschiedene Kofferwaagen jedenfalls. Am Flughafen waren es dann 22,5 und 24,8 Kilo, die aber anstandslos akzeptiert wurden. Der Rückflug war dank der Exit-Seats relativ angenehm, aber auch diesmal waren die Sitze ziemlich durchgessen - wir dachten schon wir säßen in der Hinflugmaschine, was aber nicht der Fall war.... Flugzeiten: Las Vegas - London/LHR = 9,23 Std. London/LHR - Düsseldorf = 52 Minuten. Keine besonderen Vorkommnisse.
Viele Leser werden sich gefragt haben was eigentlich mit der Dose Bier passiert ist bzw. ob es einen Grund gab warum sie so oft erwähnt wurde. Es gab keinen Grund - aber ein Running Gag ist doch immer gut, oder? Die Dose Bier konnte am Rückflugtag nicht mehr verwahrt oder mit nach Deutschland genommen werden (warum eigentlich nicht) sondern wir beide haben uns aufgerafft und sie endlich getrunken. Das Bier war immerhin durch die viele Schaukelei nicht schlecht geworden und schmeckte - nach nichts, wie BudLight eben schmeckt.
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Mein Fazit: Es hatte einen Grund warum ich seit 18 Jahren nicht mehr in Oregon und Washington war - es ist einfach nicht unbedingt meine bevorzugte Art von Urlaub stunden- bzw. tagelang durch grüne Landschaften zu fahren, das kann ich auch zuhause. Natürlich gibt es wunderbare Ausblicke, tolle auch bei Regen gut aussehende Wasserfälle und mit Seattle eine Stadt, die uns beiden sehr gut gefallen hat. Eine Fahrt über den Highway Nr.1 von Seattle nach San Diego steht noch auf unserem Plan (mittlerweile ausgeführt), ansonsten wird uns der Nordwesten erstmal nicht wieder sehen. Der Yellowstone leider auch nicht, obwohl wir hier gerne wiederkommen würden - aber er ist leider zu weit ausserhalb. Von Las Vegas hab ich erstmal die Schnauze voll - erstmalig nach diesem 15. Besuch der Stadt. Wirklich begründen kann ich das nicht - aber mir geht die smartphonende Menschheit sowieso auf den Keks, egal wo...
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