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Last but not least: wir haben uns getraut. Und dass ich mich ganz bestimmt nicht noch einmal trauen werde, macht es so einmalig. Der ursprüngliche Gedanke: Las Vegas, typisch-kitschige Kapelle, maximal Elvis als Trauzeuge, wurde von unserer Kreuzfahrt durchkreuzt. Ingrid brachte uns mit ihrem „ganz in schwarz“ auf die Idee. Auf dem Schiff wollte man uns nicht (bei gecharterten Cruises hält sich Royal Caribbean aus solchen Sachen raus) und für romantisch am Strand sind wir nicht romantisch genug
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In South Beach gibt es eine Zweigstelle des Miami Gerichts, in der man Strafzettel bezahlen und Heiratslizenzen bekommen kann. Volker hatte alle notwendigen Daten bereits vorab mitgeteilt, so dass wir eigentlich nur noch einen Termin für die Trauung benötigten. Ziehen wir also ein Nümmerchen, warten, bis wir dran sind und kommen dann später an diesem Tag mit unseren Trauzeugen wieder, nach dem wir uns in unsere schwarze Schale geschmissen haben.
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Der Sekt war schon kalt gestellt. Da die meisten Infos also bereits vorlagen, gab‘s auch kaum noch Fragen. Das Weather-Girl hinter der Glasscheibe, das von sich selbst behauptete, immer noch auf den Männer-Regen zu warten, füllte fleißig die Formulare aus, fragte nach unseren Trauzeugen, die jetzt noch nicht dabei waren, stand auf, und ließ die Dokumente von ihren Kollegen unterschreiben.
Ich dachte hä? Nachdem auch wir unterschrieben hatten gab sie uns die Dokumente und bat uns zum Hinterausgang, hä? Die Hintertür öffnete sich und lies weder Flur noch Treppe sondern ein Trauzimmer herein.
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Aha! Da ist ja unser Termin. Nicht später an diesem Tag, sondern genau jetzt. Volker war ein kleines bisschen mehr überrumpelt als ich, da er bei unseren Trauzeugen auch deren Kameras einkalkuliert hatte. Daher hing er seinen Fotoapparat kurzerhand an das Gestänge des Türschließers, wo der ein bisschen baumelnd nicht das komplette Bild im Bild hatte. So zeichnete er hauptsächlich das Weather-Girl auf und Volkers Bauch, hinter dem auch noch ein bisschen von mir zu sehen ist.
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Wir haben beide unseren Einsatz nicht verpasst und an der richtigen Stelle Yes gesagt. Das abschließende Foto mit Heiratsurkunde ist ein bisschen verschwommen, aber Dank Spiegelung künstlerisch wertvoll.
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Tja, das war’s. Kurz und vollkommen schmerzlos. Erst mal frühstücken gehen und darüber nachdenken, ob das jetzt gut war. Volker war ein bisschen weniger traurig als ich wegen der extra gekauften Kleidung die noch im Zimmer lag, und ich war ein bisschen weniger traurig als Volker über die fehlenden Trauzeugen. Denn eigentlich war ich ganz froh, dass ich mich nicht mit ungewohntem Kleid und Hofstaat noch einmal auf den Weg machen musste. Frisch vermählt – aber nicht mehr taufrisch.
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Die anschliessende Feier fand am Strand statt, mit unseren Trauzeugen, die gar nicht gezeugt hatten. Wird irgendwie irgendwann nachgeholt.
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