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So ganz geheuer war es uns eigentlich nicht. Anmeldung per E-Mail, Bezahlung per Kreditkarte zu einer Bank in Singapur, nur sehr spärliche Informationen über die Bands, die spielen werden. Aber 2 Wochen vor Beginn der Kreuzfahrt kam endlich eine Reservierungsnummer, mit der man sich bei Royal Caribbean anmelden und einchecken konnte. Trotz der verschneiten Landschaft draussen kam die Sonne so langsam aus dem PC gekrochen. Schwarze Klamotten raussuchen, Langhaarperücken bestellen, sich seelisch auf die warmen Tage unter karibischer Sonne gewöhnen....
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Angefangen hat alles als der Postbote eine meiner monatlich abonnierten Zeitungen in den Briefkasten warf. Im Metal Hammer vom März 2010 stand etwas von einer Heavy Metal Cruise. Steht ein Langhaariger mit ner Flying V in der Hand am Meer und sieht ein Schiff vorüberziehen. Dazu wurden die Bands Trouble, Amon Amarth und Sodom angekündigt. Nicht unbedingt meine Favoriten.
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Überhaupt - eine Kreuzfahrt? Nie und nimmer - never ever. Meine Fahrt auf der easyCruise hatte ja nicht wirklich etwas mit ner “richtigen” Kreuzfahrt zu tun, zählt deshalb nicht. Im Mai 2010 war dann eine weitere Anzeige zu sehen, mit Gewinnspiel. Eine Reise für 2 Personen zur Kreuzfahrt war der Hauptpreis. Weitere Bands; Stratovarius, Sonata Arctica, Epica, Saxon und Uli Jon Roth, der ehemalige Scorpions Gitarrist - hört sich schon besser an. Aber gewinnen? Ich hab Glück in der Liebe, ich gewinne NIE. Eine E-Mail hab ich trotzdem geschickt, man kann ja nie wissen. Am nächsten Wochenende saßen wir grillend und Rotwein schlürfend im Garten und ich erzählte Uli von der Fahrt. Sie war gleich Feuer und Flamme. Karibik Ende Januar? Sofort - da stört auch nen bisken Musik nicht. Spiel mal was vor. Nachdem sie Lieder von Stratovarius, Saxon, Korpiklaani, Iced Earth und Sonata Arctica gehört hatte war alles klar. Da fahren wir mit, unbedingt. Also die Webseite der Kreuzfahrt - 70.000 Tons of Metal - angesehen und ein Buchungsformular abgeschickt. Am nächsten Morgen war die Bestätigung da, Kabine 4083 auf der Majesty of the Seas. Den Namen hatte ich schon gehört, ein recht Vertrauen erweckendes Schiffchen.
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Danach ging alles sehr langsam weiter. Eine Bezahlung per Überweisung konnte sofort gemacht werden, das wollte ich aber nicht wg. der sehr hohen Gebühren. Der Veranstalter wollte aber wohl auch keine Gebühren an eine Kreditkartenfirma zahlen, Anfang Juli wurde dann über eine Bank in Singapur abgerechnet. Alles sehr merkwürdig, aber ich hatte so eine Art Vertrauen. Am 1.7.2010 habe ich 960,51 € pro Person bei einem Kurs von 1,2306 überwiesen. Weitere Bands wurden alle paar Wochen angekündigt. Größtenteils Bands, von denen über zwar schon gelesen, aber noch nie einen Ton gehört hatte. Ein paar Wikinger, Finntroll, Ensiferum, Tyr, Korpaklaani, etwas Death Metal - oder ähnliches - Witchburner, Obituary, Swashbuckle, Death Angel, Testament, Forbidden, Exodus, Fear Factory. Die letzten Bands kamen auf die “Müssen wir nicht sehen Liste” - man muss ja auch Zeit zum essen und schlafen haben. Raven, Sanctuary, Voivoid und Agent Steel, aus der Serie “Schon lange vergessen” bzw. “die gibt’s immer noch?”, Moonspell und Dark Tranquility aus der düsteren Ecke ergänzten das Line Up. Was fehlt noch? Genau, ein paar deutsche Bands. Rage, Cripper (noch nie etwas von gehört), Gamma Ray und Blind Guardian, dazu die mir bisher unbekannten Sabaton und Blackguard. Mittlerweile war es Ende Oktober und es fehlten noch ne Menge Bands. Ein paar grosse Namen wurden erwartet - natürlich eine Träumerei, weil das eine Preisfrage ist und da kann man nicht Metallica oder AC/DC buchen, die sind einfach zu teuer. Wir hatten aber schon genügend Bands, die wir auch gerne 2x anhören würden. Also waren die als nächstes bekannt gegebenen Gruppen nicht mehr wirklich wichtig. Zum Glück, denn auf Twilight of the Gods (eine Bathory Tribute Band), Dusk Machine (eine völlig unbekannte “Supergroup”) Malovent Creation (schrecklicher Krach) und die deutschen Trash Oldtimer Destruction können wir guten Hörgewissens verzichten. Ab dem 23. Dezember passierte dann gar nicht mehr, 3 Wochen Funkstille. 39 Bands waren bekannt, nur der “Headliner” fehlte noch. 9 Tage vor der Abfahrt wurde dann Circle II Circle (die ich schon hier in Bochum live gesehen habe) bekannt gegeben, dazu noch 2 mir unbekannte Bands namens Arsis und The Absence. Also kein Headliner, aber über 20 Bands, die wir sehen wollen.
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Beim Internet CheckIn auf der Webseite von Royal Caribbean erfuhr ich einiges, was einem kreuzfahrenden Neuling komisch vor kommt. Einchecken in Miami ab 12 Uhr mittags, Abfahrt um 5 PM. Das Mitbringen von Alkohol ist verboten und wird bestimmt auch kontrolliert. Die kennen ihre Pappenheimer. Am Ende der Cruise müssen die Koffer am Vorabend der Ankunft in Miami bis abends um 11 abgegeben werden. Dazu der Hinweis: you will need an overnight bag to carry your night clothes and toiletries. Grund? Dann sind die Gänge am nächsten morgen nicht voller Leute mit Koffern. Naja, bei einer 4-tägigen Tour hat man sowieso nicht viel mit und Metaller tragen sowieso 4 Tage lang die selbe Kutte, oder? Und duschen macht doch erst zu Hause wieder. Also ist es nur damit das auschecken schneller geht - das ginge noch schneller, wenn wir nur bezahlen und gar nicht erst an Bord gehen....
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Welche Bands sind gebucht? Eine Auswahl an Videos aller 40 Bands.
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Agent Steel
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Guter alter NWOBHM, die kann man sich auch 2x anschauen.
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Amon Amarth
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Hat vor allen Dingen Uli sehr gut gefallen
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Blackguard
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War mir bisher nicht bekannt, gefällt mir sehr gut.
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Blind Guardian
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Muss nichts zu gesagt werden. Die beste Band ihres Genres.
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Circle II Circle
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Savatage Ableger - sehr gut ....
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Cripper
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Unbekannte Band aus Hannover, naja....
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Dark Tranquillity
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Teilweise sehr hörbar
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Death Angel
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Naja
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Destruction
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Noch ne deutsche Band - seit Jahren Kult. Aber musikalisch ist das nicht unsere Wellenlänge.
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DuskMachine
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Angekündigt als Supergroup. Uns gefällt’s nicht.....
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Epica
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Pop, Schlager, kann man hören
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Ensiferum
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Kannten wir noch nicht, gefällt uns aber ehr gut
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Exodus
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Man muss auch mal Zeit zum Essen haben.
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Fear Factory
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Man muss auch mal Zeit zum Essen haben.
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Finntroll
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Die sehen gerne wir 2x
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Forbidden
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Vielleicht mal ne Runde schlafen.
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Gamma Ray
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Eine der besten deutschen Bands - spielen alle paar Tage hier in Bochum, aber warum nicht nach Miami fliegen ....
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Iced Earth
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Eine meiner Lieblingsbands
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Korpiklaani - 2 Videos - 2 Getränke. Vodka - Tequila
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finnische Trinklieder - klasse .....
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Malevolent Creation
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Von dieser Band habe ich bisher noch nie etwas gehört - zum Glück. Nicht unsere Musik....
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Marduk
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Nix für uns - schrecklicher Krach
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Moonspell
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Sehr gut
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Nevermore
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Muss man nicht gesehen haben
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Obituary
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Nein danke ....
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Rage
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Eine Gruppe aus der Nachbarstadt Herne - und eine meiner Lieblingsbands. Nen bisken Gitarrenunterricht mit Victor Smolski an ner Bar wäre schon was.....
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Raven
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Guter alter NWOBHM, die kann man sich auch 2x anschauen.
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Sabaton
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Melodischer Metal, textlich geht’s um alle möglichen Kriege.
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Sanctuary
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Noch ne Band, die sich schon vor 20 Jahren aufgelöst hat und es jetzt wohl noch mal probieren will...
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Saxon
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Über diese Band muss wohl nichts gesagt werden, wir freuen uns auf 2 Konzerte. Die Alben “Wheels of Steel” und “Strong Arm Of The Law” werden komplett gespielt.
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Sodom
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Da fliegt man in die Karibik um ne Band aus Essen zu sehen. Naja, wegen Sodom fliegen wir nicht hin, auch wenn vielleicht ein Duett mit Tom Angelripper möglich ist. Es gibt kein Bier auf Hawaii oder so .....
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Sonata Arctica
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Nachdem wir uns alle CD’s der Band angehört haben ist das unsere bisherige Lieblingsband auf dem Schiff. Ein sehr guter “Ersatz” für Stratovarius.
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Stratovarius - leider abgesagt
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Unser beider Lieblingsband ist leider mit Helloween auf Europatourneee.
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Swashbuckle
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Essen, schlafen, zocken, sonnen, kann man alles machen wenn diese Band spielt.
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Testament
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spielen ihre Alben “The Legacy” und “The New Order” in 2 Shows komplett. Mir egal, mir gefällt die Musik nicht.
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Trouble
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ganz nett
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Twilight of the Gods
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eine Bathory Tribute Band - wer braucht das?
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Tyr
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an der Atlantikküste - ha ha ha ha - am karibischen Strand....
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Uli Jon Roth
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Mal schauen was der ex-Scorpionese und Reinkarnation von Jimi Hendrix auf dem Kasten hat.
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Unleashed
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Todesmetall aus Schweden - könnten gerne zur Essenszeit spielen....
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Voivoid
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je mehr Bands sich so anhören wie Voivoid desdo mehr Zeit haben wir für die anderen. Wenn alle Bands für unsere Ohren akzeptabel wären kämen wir ja zu nix....
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Witchburner
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siehe Testament
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und wenn man denkt die 40 Bands wären alle bekannt gegeben kommen noch 2 dazu. Arsis & The Absence, beide Bands aus Florida, also ohne Visa Probleme oder lange Anreise. Evtl. gibt es Probleme mit einer anderen Band. Wie bei fast jedem “normalen” Festival gibt es auch hier so gut wie keine aktuellen Informationen. Alle paar Wochen ein paar Worte, hauptsächlich wird gerätselt was wird und was passiert. Egal, solange die Sonne scheint wird alles andere auch gut ...
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Die Idee ist nicht neu. Country und Jazz Kreuzfahrten gibt es schon lange, eine rockige Tour namens Shiprocked ist auch schon gelaufen, auf Schiffen und Fähren in Skandinavien geht’s auch heavy zur Sache. Aber gleich 40 relativ aktuelle Bands, die in 5 Tagen (reine Fahrtzeit ca. 72 Stunden plus ein Stop in Cozumel) zur allgemeinen Begeisterung aufspielen sollten, ein komplettes Schiff voller Metal Fans, das gab es noch nicht. Die Idee hatte Andy Piller, ein in Vancouver lebender Schweizer - und die Idee war gut, sehr gut sogar. Denn entgegen aller Befürchtungen, die man beim Anblick von 2.000 schwarz gekleideten Langhaarigen haben könnte - alles war völlig friedlich, die sehen nur so aus und wollen eigentlich nur spielen....
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Fuckten - Fuckten - Fuckten Die Webseite zur Fahrt: 70.000 Tons of Metal - hier der Spielplan. Um dich gleich etwas abzuschrecken: Der Preis der Fahrt mit der Majesty of the Seas, Flug nach Miami und Nebenkosten ist mit mindestens 2.000€ zu veranschlagen.
Fahrplan: 1. Tag abends - Abfahrt ab Miami 2. Tag - auf See 3. Tag - Cozumel/Mexico 4. Tag - auf See 5. Tag morgens - Ankunft in Miami
Der Preis von mindestens 949 $ - je nach Grösse der Kabine - beinhaltet eine Kabine, Ozeantransport, Hafengebühren, Trinkgelder, Steuern, Essen, nichtalkoholische nichtkohlensäurehaltige Getränke (Wasser, Icetea), 24 Std. Zimmerservice und das Unterhaltungsprogramm in Form von 42 Bands. Auf dem “SeaPass”, für den deine Kreditkarte geradesteht, wird alles, was du an Alkohol, Säften und Verdünnungsmaterial wie Cola trinkst, gespeichert. Gezahlt wird am Ende der Reise. Man kann auch eine feste Summe einzahlen und diese dann “absaufen”.
Jede Band legt 2 Auftritte auf die Bühne, mit unterschiedlicher Setlist. Musiziert wird bis in die Morgenstunden. Es spielen mehrere Bands gleichzeitig, aber in unterschiedlicher Zusammenstellung auf Hin- und Rückweg, sodass man alle Bands mindestens einmal sehen kann. Wenn man auf so unwichtige Dinge wie schlafen oder essen verzichtet. Das ganze Schiff ist ein kompletter Backstage Bereich, also ist auch Kontakt zu den Bands problemlos möglich. Zusätzlich gibt es Workshops, Autogrammstunden, ein Casino und einen Fernseher in der Kabine - Sachen, die man wahrscheinlich aus Zeitmangel nicht nutzen kann.
Ein bißchen Statistik: Die 2.038 Passagiere waren meistens zwischen 20 und 50 Jahre alt und kamen aus 48 Ländern. Argentinien, Australien, Belgien, Bolivien, Bosnien, Bulgarien, Canada, Chile, China, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Dominikanische Republik, Estland, Faroer Inseln, Finnland, Frankreich, Griechenland, Hong Kong, Irland, Israel, Italien, Japan, Kolumbien, Luxemburg, Mexico, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Saudi Arabien, Slowakei, Slowenien, Südafrika, Spanien, Schweden, Schweiz, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich und den USA! Eine Art UNO - ein Schmelztiegel vieler verschiedener Menschen und Sprachen. Die Hautfarbe war hauptsächlich weiss oder braun, Schwarze haben wohl eher andere musikalische Interessen.... Number of Guests: 2038 Musicians & Guests: 422 Ship Crew Members: 900 Total Number of Persons on Board: 3360 30 % Amis 17% Deutsche 13 % Canadier 7 % Australier Der Rest verteilte sich auf die anderen Länder - klar, worauf sonst ..... 60 % Männer, 40 % Frauen - viele Paare, aber auch sehr viele, die als Single angereist sind.
Die Bands kamen aus folgenden Ländern: 16 USA - Trouble, Obituary, Swashbuckle, Death Angel, Testament, Forbidden, Exodus, Fear Factory, Agent Steel, Iced Earth, Nevermore, Sanctuary, Circle II Circle, Arsis, The Abscence, Malevolent Creation 8 GERMANY - Cripper, Sodom, Witchburner, Uli Jon Roth, Rage, Gamma Ray, Destruction, Blind Guardian 4 FINLAND - Sonata Arctica, Finntroll, Ensiferum, Korpiklaani 5 SWEDEN - Amon Amarth, Marduk, Dark Tranquillity, Sabaton, Unleashed2 UK - Raven, Saxon 2 CANADA - Voivod, Blackguard 2 VARIOUS - Twilight of the Gods, Dusk Machine 1 NETHERLANDS - Epica 1 PORTUGAL - Moonspell 1 FAROE ISLANDS - Tyr
Bierpreise: Foster’s 1/2 Liter Dose = 6,33 $ incl. 15 % Trinkgeld Alle anderen Biersorten 1/3 Liter = 5,46 $ incl. 15 % Trinkgeld Durch das bessere Preis/Leistungsverhältnis wurde an den ersten beiden Tagen fast nur Foster’s getrunken, bis nichts mehr da war. Der Weltrekord für die grösste jemals auf einem Kreuzfahrtschiff getrunkene Menge Bier wurde gleich am ersten Abend gebrochen. Apropos gebrochen: Wirklich Volltrunkene gab es so gut wie nicht, Bier macht bekanntlich nicht wirklich besoffen - wenn man es gemütlich trinkt.....
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