Voodoo in Punta Cana

Diese Geschichte ist von einem meiner “Gastschreiber”, Herrn F. aus S.

Es war der der 30. Mai. Nach einem Dreivierteljahr Stress pur wegen Vergleich, Konkurs, Neuanfang und Übernahme unserer Firma durch einen deutschen Konzern mit Sitz im Ruhrgebiet hatten wir uns endlich einen Urlaub verdient. Irgendwie war unser Magnetfeld bei dieser Aktion durcheinander gekommen, so dass wir uns verflogen haben. Anstatt wie üblicherweise der aufgehenden Sonne entgegen, flogen wir nach Westen, ohne zu ahnen, was uns dort erwarten würde.

Der Flug ging am frühen Morgen ab Frankfurt nach Punta Cana in der DDR – auch Deutsche Dominikanische Republik genannt, dieser Name stammt leider nicht von mir, sondern den habe ich mal bei meinem alten Freund Lal@ aufgeschnappt und für gut befunden.
Der Flieger startete relativ pünktlich in Frankfurt und entwickelte, als er über dem Atlantik war, ungeahnte Geschwindigkeiten, so dass wir knapp unterhalb der Schallgeschwindigkeit über den großen Teich gebrettert sind, was zur Folge hatte, dass wir ca. eineinhalb Stunden früher in Punta Cana im Hotel ankamen, als der Flugplan vorgesehen hatte.
Im Hotel Punta Caña Beach Resort angekommen haben wir eingecheckt, der Portier schaute in die Pässe, hielt dann den von Doris leicht geneigt in Richtung seiner Kollegin, die gerade den Schlüssel für den Safe, Frühstücks- und Essensbons zusammenstellte, und flüsterte „Dolores“. Wir nahmen dann unsere Zimmerschlüssel und machten uns auf den Weg durch die weitläufige und auch schöne Gartenanlage in die Richtung, in der unser Zimmer zu sein schien.

Auf der Grünfläche vor dem Gebäude, in dem wir wohnen würden, vergnügten sich Tausende von roten Krabben in allen Größen. Die Tür zu unserem Zimmer stand sperrangelweit offen und drinnen sah es aus wie bei Hempels unterm Sofa, und das ist noch gelinde ausgedrückt. Und mitten drin stand eine ziemlich pummelige Einheimische mit einer Art Kopftuch auf dem Kopf, mit dem Sie „Mammi“ aus dem Film „Vom Winde verweht“ verblüffend ähnlich sah. In der linken Hand hielt Sie einen Wischmop und mit dem rechten Fuß schubste Sie eine Art rollenden Eimer mit einer Auspreßvorrichtung für den Wischmop vor sich her.

Mammi, wenn ich Sie mal so nennen darf, erstarrte fast zur Salzsäule, als sie uns im Zimmer stehen sah, sie blieb einige Sekunden reglos stehen, setzte dann ein breites Lächeln auf, dass die makellosen weißen Zähne in ihrem schwarzen Gesicht so richtig zu leuchten schienen. Mammi erwachte aus ihrer Körperstarre und deutete mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf Doris und mich und fragte ganz zaghaft, fast schüchtern: „Aleman“? Ich antwortete mit einem perfekten: „Si“, woraufhin Mammi ihren Wischmop aus der Hand warf, beide Hände in die Luft über den Kopf riss, anfing, sich wild im Kreis zu drehen, dabei mit beiden weit nach oben gestreckten Armen in die Hände klatschte und laut zu singen anfing „Olé, olé olé olé, ….. ! Als sie wieder inne hielt, schaute sie uns wieder mit dem breiten Grinsen auf dem Gesicht fragend an und sagte noch mal aber diesmal beinahe stolz: „Aleman“!
Doris und ich hätten am liebsten laut los gelacht, waren aber irgendwie so perplex, wie man offenbar in diesem Land am anderen Ende des großen Teichs unsere Landsleute sah. Wir lächelten Mammi dann freundlich und zustimmend zu und verzogen uns Richtung Poolbar, um dort unsere Gutscheine für die Begrüßungscocktails (was man so Cocktail nennt) zu versaufen, denn unser Zimmer sollte ja erst ab 12:00 Uhr zu beziehen sein und wir hatten gerade mal 11:00 Uhr.
Nachdem die Gutscheine weg waren, wir aber noch keine Pesos hatten, haben wir uns erst einmal die Anlage und den Strand angesehen. Der Strand war bis ins Meer hinein mit Palmen bewachsen, natürlicher Schatten überall, man brauchte sich keinen Sonnenbrand zu holen, konnte aber, falls man unter der falschen Palme lag, von einer Kokosnuss erschlagen werden. Egal, wie auch immer, die Anlage war wunderschön und das Wasser in der Lagune kristallklar. Das einzige, was zu stören schien, war eine Horde von Animateuren, die als Clowns verkleidet die Gäste zu dämlichen Spielchen aufforderten oder besser entführten.

Das Abendessen im Openair-Restaurant war ebenfalls sehr gut, ganz zu schweigen von der allabendlichen Tortenorgie zum Dessert, eigentlich zu schade zum Essen und zu schade zum Stehen lassen. Im Restaurant war es für die Herren Zwang, mit langer Hose und Hemd zu erscheinen. Lange Hosen sind für mich kein Problem, da ich vermutlich als Kind mehr Prügel dafür bezogen habe, weil ich mich beharrlich geweigert habe, kurze Hose zu tragen, als dafür, dass ich frech gewesen wäre oder etwas ausgefressen hätte.

Im Hotel gab es auch noch zwei weitere Restaurants, einen Nobelschuppen und einen Italiener, wo native Eingeborene in italienischen Nationalfarben gekleidet schlechte Pizza und Pasta zu völlig überzogenen Preisen serviert haben und das, wo das gute Essen im Openair-Restaurant kostenlos ist.
Ich meine, wenn ich schon Halbpension buchen muss, weil ich nicht ins nächste Dorf gehen darf um dort irgendwas leckeres Einheimisches zu essen, dann will ich nicht auch noch Geld drauf bezahlen müssen und als Krönung auch noch obendrein mit langen Hosen und Oberhemd mit Krawatte und Sakko zum Essen erscheinen müssen. Nein, dass muss ich ca. 300 Tage im Jahr, aber bitte nicht auch noch in meiner Freizeit.

Wenn man seine Ruhe haben wollte und nicht ständig von Animateuren zum Volleyball, Merengue-, Tauch- und Surfkurs, Eierwerfen oder Pfahlklettern genötigt werden wollte, konnte man sich die Fußball-WM in den USA anschauen oder auf CNN die Verfolgungsjagd zwischen OJ Simpson und der Polizei in Los Angeles. Man konnte aber auch einige Ausflüge buchen, die einem Land und Leute etwas näher bringen sollten.

 

Ein Ausritt von der dem Hotel gegenüberliegenden Ranch mit schönen Pferden durch den Wald und am Strand entlang war ein schönes Erlebnis und sein Geld wert. Ich zumindest habe noch eine Woche später daran gedacht, wenn mein Hintern mit Salzwasser in Berührung kam.

Die Fahrt mit Schnellbooten einen Fluss herunter, auf dem der Filmklassiker „Apokalypse Now“ gedreht wurde, hinaus aufs Meer und an der Küste entlang, durch Mangrovensümpfe bis zur Insel Saona, wo ein Picknick stattfand und es Cola Rum bis zum Abwinken gab, war auch eine schöne Abwechslung, insbesondere auch der Stop zum Schnorcheln auf der Rückfahrt.

Ein weiterer Ausflug nannte sich die Voodoofahrt. Es ging mit dem Bus zur nächsten Stadt Hikkwe, wo als erstes die größte Kathedrale der Karibik besichtigt wurde. Der Reiseleiter, der in Hikkwe zu Hause war, erzählte sofort voller Begeisterung, dass der Papa auch schon dagewesen sei und beschrieb bildhaft, wie er mit dem Papamobil vor die Kathedrale gefahren kam und wie er, also der Papa Karol Wojtyla oder Johannes Paul II., im Januar 1979 bei seiner ersten Auslandsreise auch in der Dominikanischen Republik war.

Nach der Besichtigung der Kathedrale ging es zurück in den Bus, aus dem Fenster hatte man eine schöne Aussicht auf die Marktstände an der Straße, in denen Fleisch aller Art hing. Was genau es war, konnte man wegen der Milliarden Fliegen, die darauf saßen, leider nicht erkennen.
Der Bus fuhr los zur nächsten Station und der Reiseleiter unterhielt seine Gäste mit all dem, was er von bayerischen Gästen so alles gelernt hatte: „Trink ma a Moas? Ha Ha Ha….! Trink ma Moas Bier? Ha Ha Ha Ha …!"

Die Fahrt ging durch schöne Landschaften, vorbei an großen Rinderherden, so dass man meinen könnte, man wäre im wilden Westen, was ja aus meiner Perspektive gar nicht so abwegig war. Nach ca. einer Stunde erreichten wir einige Zuckerrohrfelder, auf denen haitianische Arbeiter das Zuckerrohr mit Macheten schnitten. Auf unsere Frage, warum die Zuckerrohrfelder angezündet würden, bekamen wir die Antwort: Wegen der Schlangen und Spinnen, die werden damit vertrieben und die Arbeiter könnten gefahrlos Zuckerrohr schneiden. Auf unsere Frage, warum auf dem gegenüber liegenden Feld Leute arbeiteten, ohne dass die Felder vorher abgefackelt wurden, kam die Antwort: „Keine Spinnen, keine Schlangen“, und dann ging es weiter in ein kleines Dorf. Der Reiseleiter sagte, wir sollen uns nicht über die vielen Kinder wundern, im Dorf gäbe es noch kein Fernsehen. Der Bus fuhr die Hauptsstraße entlang, zumindest hielt ich es für die Hauptstraße, zumal es auch die einzige war. Der Reiseleiter kündigte uns geheimnisvoll „Schwarzen Voodoo“ an. In der Tat liefen ein paar Einheimische mit weiß angemalten Gesichtern wie in Trance herum, killten ein armes Huhn um dann sein Blut überall zu verteilen und tanzten dazu nach dem Rhythmus der Trommeln.
Ganz ehrlich, ich kam mir irgendwie verarscht vor, was durch das Lachen der Zaungäste aus dem Dorf noch unterstrichen wurde. Ebenso ging es mir auf der Weiterfahrt, als ganz plötzlich hinter einer Kurve ein paar Einheimische mit den abgelegten Anzügen von Wigald Boning, die zusätzlich mit kleinen runden Vogelkäfig-Spiegeln beklebt waren, mit Stöcken in der Hand ganz zufällig auf der Straße herum tanzten, was uns wiederum als Voodoo-Tanz verkauft und durch einen ohrenbetäubenden Lärm von Trillerpfeifen begleitet wurde.

Nach weiteren dreißig Minuten Fahrt kamen wir an einer kleinen Siedung an, die in deutschen Dimensionen etwa einem kleinen Aussiedlerhof entsprochen hätte. Wir konnten unter einem aus Holz gezimmerten Sonnen- oder auch Regenschutz Platz nehmen und Cola mit Rum trinken – was auch sonst? Der Reiseleiter kam hinzu und fragte uns, wer sich von der Wahrsagerin, die eine Anhängerin des weißen Voodoo sei, die Zukunft voraus sagen lassen möchte. Nach einigem Zögern entschloss sich eine junge Frau dazu, anzufangen, die anderen Leute der Gruppe waren eher skeptisch. Doris sagte mir ganz klar, dass sie ganz bestimmt nicht in die Hütte gehen wird. Nach etwa zehn Minuten kam die junge Frau völlig apathisch durch die Tür der Hütte getreten, ihr offenbar gerade frisch gebackener Ehemann nahm Sie in Empfang und versuchte zu klären, was geschehen war. Sie saß aber nur da und stierte starr geradeaus, als sei ihr der Allmächtige begegnet. Eine weitere junge Frau hatte sich in der Zwischenzeit mehr oder weniger unbemerkt in die Hütte zur Wahrsagerin begeben, der Reiseleiter war mit dabei, da er ja übersetzen musste. Die Erste wachte langsam auf und fing an, wirres Zeug zu reden, man konnte aber dennoch entnehmen, dass Sie offenbar völlig verblüfft darüber war, dass die Wahrsagerin Dinge über Sie wusste, die diese eigentlich niemals hätte wissen können und ihr auch noch einige Dinge über die Zukunft gesagt hatte, die ihr Leben irgendwie durcheinander gebracht hatte. Mittlerweile kam die zweite ebenfalls mit einem Blick aus der Hütte, als hätte sie da drin nicht die Zukunft voraus gesagt bekommen, sondern mit der Wahrsagerin ein Tütchen geraucht oder große Mengen Rum ohne Cola getrunken.
Doris hatte mittlerweile ihre Meinung geändert und wollte sich auch die Zukunft voraus sagen lassen, was sie dann auch als Vorletzte tat, nur ich kam noch nach ihr dran und war mächtig gespannt was mich wohl jetzt erwarten würde.

Ich betrat die Hütte, es war dunkel, Rauch lag in der Luft, durch einen Spalt in der Bretterwand drangen einige Sonnenstrahlen in den Raum und fielen auf einen kleinen Altar zu meiner Linken. Die Luftbewegung, die durch mein Eintreten in die Hütte entstand, ließ den Staub und den Zigarrenrauch durch die Sonnenstrahlen wirbeln. Als sich meine Augen an die relative Dunkelheit der Hütte, die ohne Fenster war, gewöhnt hatten, sah ich unseren Reiseleiter auf einem Hocker an der rechten Seite der Hütte sitzen und geradeaus vor mir eine kleine zierliche Frau auf einem Stuhl, der eher wie ein Thron wirkte. Die Frau rauchte eine Zigarre und nahm gerade einen kräftigen Schluck aus einer Flasche, deren Inhalt ich als Rum eingeordnet hätte. Die Frau setzte die Flasche ab und steckte mir Ihre Hand entgegen. Ich ging näher und reichte ihr die Hand, die beiden Kerzen rechts und links neben ihrem Thron warfen etwas Licht auf ihr Gesicht, welchem ich aber kein Alter hätte zuordnen können, da es das Gesicht einer vielleicht Siebzigjährigen war, aber es hatte keinerlei Falten, die Haut war glatt wie ein Babypopo. Sie deute an, dass ich mich setzen sollte, danach schaute sie mich eine Weile regungslos an, nahm dann noch einen großen Schluck aus der Flasche und fing an zu reden, der Reiseleiter übersetzte das Ganze. Sie war der Meinung, ich würde in einem Büro arbeiten und hätte sehr viel Stress, ich würde auch sehr viele Überstunden machen, bekäme aber nicht genug bezahlt für die viele Arbeit. OK, was Sie da sagte entsprach schon irgendwie der Wahrheit, hätte sie sich aber auch ausdenken oder aber auch von Doris erfahren haben können, die ja kurze Zeit vor mir bei ihr war. Das hätte aber voraus gesetzt, dass sie gewusst hätte, dass Doris und ich zusammen gehörten, um Doris über mich befragen zu können. Wie auch immer, sie erzählte mir noch ein paar Dinge aus meiner Vergangenheit, die sie nicht von Doris hätte erfahren können, da Doris die selbst nicht weiß, was mich dann doch etwas ins Grübeln brachte. Nach ca. zehn Minuten war der Spuk vorbei und sie packte mir eine selbst gedrehte braune Kerze in ein Stück altes Zeitungspapier und sagte mir durch den Reiseleiter, dass ich die Kerze am ersten Arbeitstag bevor ich zur Arbeit gehe anzünden solle, dann würde mich mein Chef zu sich rufen und mir eine Gehaltserhöhung geben, ich dürfte aber mit niemandem darüber reden. Ich steckte die Kerze in meine Kameratasche, bezahlte die Zeche und ging hinaus zu den anderen, die auch mich jetzt ganz erwartungsvoll anschauten. Doris und ich waren uns einig, dass wir das, was sie uns erzählt hatte, für uns behalten wollten.

Die Fahrt ging an diesem Tag noch weiter zum Essen auf eine Art Farm mit Restaurant, hier gab es wieder Rum mit Cola aber auch Kaffee aus eigener Ernte und Hühnchen vom Grill mit Kartoffeln, anschließend wurde der Garten besichtigt und der Reiseleiter erklärte uns die Pflanzen, die dort wuchsen, und ihre heilende Wirkung. Vom Garten aus ging es direkt in den benachbarten Wald, wo der Botanikunterricht weitergeführt wurde. Es gab Pflanzen, von denen nur ein kleines Blatt einen Menschen töten könnte. Ein Mitglied der Reisegruppe fragte, ob das Kraut auch getrocknet zu Hause noch seine Wirkung zeigen würde. Weitere Pflanzen mit großen Blättern wie Rhabarber mussten ins Feuer und anschließend auf den Kopf gelegt werden und schon sollten die Kopfschmerzen verschwinden. Es wuchsen Blumen am Wegesrand, aus denen Morphium gewonnen wurde, und Blumen, aus denen Christian Dior sein Chanel No. 5 destilliert und vielerlei Dinge mehr. Der Weg führte uns über Trampelpfade bis in ein Dorf, wo es natürlich erst einmal Rum mit Cola gab, die Einheimischen ganz spontan die Musikinstrumente herausholten und anfingen, Merengue-Musik zu spielen und die Gäste zum Tanzen aufforderten. Die Dorfbewohner, die offenbar nicht zum Animationsteam gehörten, standen als Zaungäste in gebührendem Abstand und lachten, worüber, muss ich glaube ich nicht erst erwähnen.

Unser Bus stand ebenfalls bereits hinter einem Busch und nachdem die Touristen noch ein paar Souvenirs gekauft haben, durften wir in den Bus steigen um die Rückfahrt zum Hotel anzutreten. Auf halber Strecke machten wir noch einen Stop an einem Rastplatz, an dem zufälligerweise auch noch ein Schmucktempel angeschlossen ist, in den man zwar reinkommt aber ohne was zu kaufen nur schwierig wieder raus.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir das Hotel, machten uns fertig zum Essen, nahmen an dem allabendlichen Animationsprogramm in gebührendem Abstand teil und amüsierten uns über die deutschen Touris, die am Karaokeabend teilnahmen. Irgendwie muss auch Kai Pflaume dort einmal Urlaub gemacht haben, da in seiner Show „Nur die Liebe zählt“ ja auch immer mal einer auftritt, der seiner Liebsten oder ihrem Liebsten ein Lied singt. So auch Jens aus Düsseldorf, der this song singt for his wife Birgit. Peinlich !!!
Die Tage gingen dann noch so dahin. Am weitläufigen Strand unter den Palmen zu liegen und auf die Lagune zu schauen war sehr entspannend, die sanften Wellen schwappten ganz leicht ans Ufer und man konnte die Krabben beobachten, die ihre Nester in den Wurzeln einer Kiefer gebaut hatten, die direkt am Ufer stand.
Ich nutzte die Zeit dafür, die Prüfungsbogen für meinen Motorradführerschein immer und immer wieder durchzugehen, da die Prüfung direkt nach meinem Urlaub auf dem Plan stehen würde.

Bald waren die drei Wochen zu Ende und wir mussten zurück nach Hause. Es war nur noch eine Schlacht zu schlagen und zwar Raucher- u. Fensterplätze zu ergattern, was uns auch gelang, und wir warteten darauf, den Heimflug anzutreten, der über Puerto Plata führte. Der Flugplatz von Punta Cana hatte schon was und erinnerte mich ein wenig an unseren Segelflugplatz, dort konnte man auch direkt von der Bar auf die Start- und Landebahn gehen, ohne dass Türen, Fenster oder gar Zäune stören würden.

Im Flugzeug hatten wir dann die beiden letzten Plätze auf der linken Seite. Hinter uns knarrte die Tür des Airbus und die beiden Stewardessen, die neben uns saßen, unterhielten sich darüber, dass dies ja wieder mal der Flieger mit der knarrenden Tür sei und es wohl nur eine Frage der Zeit sein würde, bis die sich im Flug mal öffnen oder ganz rausfliegen würde. Na toll, dachten wir, und waren um so glücklicher, dass diese Tür dann bei der Landung in Frankfurt doch noch dort war, wo sie hingehörte.

Am darauf folgenden Montag mussten wir wieder ins Büro. Ich wartete, bis Doris gegangen war, stellte dann ein große Schüssel mit Wasser auf den Wohnzimmertisch, in die ich eine weitere Schüssel stellte, worin ich die Kerze, die mir die Wahrsagerin gegeben hatte, anzündete. Das Wasser diente nur dazu, dass, falls die Kerze umfallen würde, nicht das ganze Haus abbrennt. Dann fuhr ich ins Büro.

Um 9:00 Uhr klingelte mein Telefon, mein Chef war am anderen Ende und bat mich, ins kleine Besprechungszimmer zu kommen. Dort waren auch alle anderen Abteilungsleiter versammelt, unser Chef begrüßte uns und sagte, dass ja wieder einmal Gehaltserhöhungen anstehen würden.
Leider müsse er uns aber mitteilen, dass bei den Angestellten in diesem Jahr aufgrund der schwierigen Lage auf eine Gehaltserhöhung verzichtet werden müsste.

Tja, vermutlich hatte ich die Kerze an der falschen Seite angezündet, denn es war ja alles eingetroffen, nur das Ergebnis war umgekehrt.

Fazit: Das Punta Cana Beach Resort ist ein sehr schöner Platz zum Entspannen, wenn man sich von Animateuren nicht abschrecken lässt und auch keinen Wert darauf legt, sich im Urlaub frei bewegen zu können, ansonsten sollte man diesen Ort lieber meiden. Es ist auch Platz für Verliebte und Paare, Alleinreisende sollten diesen Ort besser meiden, es sei denn, man möchte absichtlich keinen Kontakt zu anderen Alleinreisenden oder man wäre Frau und hätte es auf die Animateure abgesehen.

 

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