Uli’s Prologue:
Fronkreisch, Fronkreisch. Baguette, Jeanette, Claudette, une Cigarette, et moi. O-la la la Ia la.
Tja, was fällt mir zu Frankreich ein? Typisch französisch oder das Beste an Frankreich? Lass mich mal überlegen.... Champagner? Nö, wohl eher nicht, lecker Schaumwein kriegen wir hier doch auch hin. Schnecken? Ich ess’ doch kein Ungeziefer. Die Franzosen? Na ja, vor zwanzig Jahren fand ich den Belmondo mal ganz witzig. Heute ist es immer noch scharf, wenn Jean-Claude Van Damme einen Spagat auf der Küche veranstaltet.... ach, Quatsch, das ist ja ein Belgier. Und sonst? Wer, anstatt sie zu küssen, mittels roher Gewalt Oberschenkelamputationen an verwunschenen Prinzen – und dazu noch an quicklebendigen – durchführt, nur um sich den hohlen Zahn zu stopfen, Austern erst Zitronensaft in die Augen spritzt, sie sich anschließend noch lebendig und im Ganzen schlürfend einverleibt um sie dann von seiner Magensäure langsam zerfressen zu lassen, sollte doch wenigstens, nur mit einer Fischgräte im Haar bekleidet, in irgendeinem noch nicht entdeckten Dschungel irgendwo in Ozeanien leben — aber doch bitte nicht gleich nebenan. Der Franzose an sich ist mir also etwas suspekt und ich komme ihm auch nicht wirklich näher, obwohl oder weil sich mein französischer Sprachschatz auf Voulez-vous couchez avec moi ce soir? und Rien ne va plus! beschränkt und er sich beharrlich weigert, mit mir Englisch zu reden. Und nur gleich vorneweg: Das kann ich auch nicht richtig, es gibt also überhaupt keine Veranlassung für eine Blamage.
Ich glaube, das Beste was Frankreich je hervorgebracht hat ist Zweien ihrer Gattung zu verdanken: daher an dieser Stelle ein herzliches merci chéri an Albert Uderzo und René Goscinny. Zeitlos, witzig, aktuell und gar nicht französisch. Zum Glück. Ich kann mir diesen sich prügelnden Gallierhaufen – außer Troubadix natürlich – auch gar nicht französisch redend vorstellen, dann schon eher ruhr(s)pöttisch.
Volker macht ja um das Thema Frankreich und die Franzosen nicht so viele Worte; mit einem verächtlichen „alles Froschfresser“ ist seine Meinung kurz und prägnant formuliert.
Und nun fliegen wir nach Nizza, c’est la vie. Wie konnte das nur passieren? Eigentlich ganz einfach. Wir wollten Silvester mal nicht zu Hause auf dem Sofa verbringen und schauten, wohin wir von Dortmund aus fliegen können. Sooo viele Möglichkeiten gibt es da jetzt nicht, und es sollte doch auch ein bisschen wärmer als zu Hause sein, frieren können wir um diese Jahreszeit noch lang genug. Und wir trösteten uns mit dem Gedanken, dass Nizza, so nah an Italien, sicherlich italienischer ist, so wie das Elsaß deutscher ist, als der Rest des Landes.
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