Paria Outpost Tour

Es war mal wieder einer dieser Zufälle. Ich hatte ein CBS-Permit und wollte ab in die Wildnis. Ein paar Meter westlich der Ranger Station sah ich ein Schild:
Paria Outpost. Ich hatte schon davon gehört, angeblich gab es geführte Touren in die South Buttes und zur White Pocket. Stefan hatte mir erst vor einer Woche eine Mail geschickt und erzählt, wie gut es ihm gefallen hat.

Paria Outpost

Also kurz rein und ein paar Informationen holen.
Auf meine Frage, wann denn die nächste Tour wäre, sagte Steve, der Outposter: Starting in a few Minutes. Ein deutsches Paar hatte eine Tour gebucht, war mir recht sympathisch, weshalb ich mich kurzfristig entschied, auch mit zu machen, ich muss ja recherchieren....
Und ich brauche mal nicht selber zu fahren sondern habe einen Chauffeur. 175 $ sind zwar viel Geld, aber im Vergleich zu dem, was die Welt kostet....
 

Steve's Suburban

Also einsteigen und ab geht die Outpost. Ein alter klappriger Suburban erschien mir zwar nicht das richtige Fahrzeug, aber Steve schien zu wissen, was der Wagen konnte.
Die Strecke über Paw Hole war im Moment gut zu fahren, der Regen der vorigen Woche hatte die Piste geglättet.
Erster Halt: Eben dieses Paw Hole, ein paar Teepees näher ansehen.
The third most interesting Point today, sagte Steve.

Paw Hole

Teepees @ Paw Hole

Teepees @ Paw Hole

Über die Poverty Flat Ranch, die mittlerweile nicht mehr bewirtschaftet wird ging's dann zur White Pocket.
Kommentar von Andreas zur Strecke: Hier wäre ich im Leben nicht reingefahren, im ganzen Leben nicht, niemals....
Schwer zu fahren, viel Tiefsand, aber es fährt ja ein Profi.
Einen ausführlichen Film über eine Fahrt kann man hier sehen.
Ankunft nach 40 Minuten ab Paw Hole. Die Sonne stand zwar nicht gut für Fotos, aber wir sind ja keine Fotografen, sondern knipsen nur zur Erinnerung.

White Pocket

Zwei Stunden ging's kreuz und quer durch Gelände, nett anzusehen, aber nicht der Knaller, den ich erwartet hatte.
Ganz nett eben, viel bunte Farben mit viel Sahne drauf. Sah aus wie eine riesige Eisdiele.

White Pocket

Den Profi erkennt man an der Sonnenbrille - dann ist immer alles polfilterblau

Pause

Steve passte aus erhöhter Position auf uns auf.

Er hat zwar kein photografisches Auge, sich aber gut gemerkt, was seine anderen Gäste so alles geknipst haben und zeigte uns den einen und anderen interessanten Punkt.
Petroglyphen in einer nahegelegenen Höhle haben niemanden interessiert, er verzichtete deshalb auf eine Führung dorthin.

Steve hat alles in Sicht

White Pocket

White Pocket

TiefsandwandernDas Wetter wurde unangenehm heiß, ab dem frühen Nachmittag war alles nur noch ein Schleichen von Schatten zu Schatten. Nach 2 1/2 Stunden - wir hatten viel, aber nicht alles gesehen - fuhr Steve uns zu den South Coyote Buttes. Ich hab mir die Strecke nicht genau angesehen, es sah alles nicht so schwierig aus. Am Cottonwood Cove Trailhead war ein BLM-Offizieller, mit dem wir uns längere Zeit über dies und das und Permits unterhielten. Sehen wollte er allerdings keine, weshalb ich ihm meins unter die Nase hielt und sagte, er solle sich das ansehen, sonst bräuchte man ja keins. In seinem Gesicht war ein ”ihr blöden Deutschen” zu erkennen, aber ich wollte, wenn ich schon ein Permit besitze, dieses auch zeigen. Anschließend gab es ein Picknick unter dem einzigen schattenspendenden Baum in der Nähe. Der Weg zu den Buttes war dann länger und anstrengender als ich es in Erinnerung hatte. Nach 15 Minuten Tiefsandwandern waren wir da, es kam mir sehr viel länger vor.

The Tower oder Dali Rock

Blick in die South Coyote Buttes

Im Hintergrund ist der Steamboat Rock zu erkennen.

Wir spazierten kreuz und quer durch die Gegend, Steve hatte auch hier alles im Blick, falls jemandem etwas passieren sollte. Es war eine wunderschöne Landschaft, aber viel zu heiss und drückend. Von-Schatten-zu-Schatten-schleppen Teil 2 war angesagt. Jede Menge Bilder könnt ihr hier sehen. 

Eine Welle? Mehrere Wellen?

Der als Fatali’s “Altar of Sacrifice” berühmt gewordene Felsen sieht jetzt so aus. Da er schon vor ein paar Jahren eingestürzt ist und alles immer noch so da liegt, als wäre es erst gestern passiert, gehe ich davon aus, dass ausnahmsweise mal nicht die Natur die Schuldige war. Ist komischerweise auch gerade zu dem Zeitpunkt zerstört worden als im Internet die ersten Infos auftauchten, wo dieses Gebilde zu finden ist. Zufall?

Der ehemalige Altar of Sacrifice

Um 18:30, nach 3 1/2 Stunden in den CBS, waren wir wieder am Auto, tranken ein paar eiskalte Getränke aus der Eisbox und waren eine halbe Stunde später wieder am Paw Hole für ein Gemeinschaftsfoto zum Sonnenuntergang. Um 20:10 Ankunft an der Paria Outpost, wo Steve uns mit einem wohlschmeckenden Abendessen überraschte.

Insgesamt waren wir 11 Stunden unterwegs - womit sich der Preis relativiert. Denkt mal daran, wieviel ein nicht black-workender Klempner kostet.

Letzte Rast dann geht's zurück zum Auto.....

Gruppenbild mit DameWas Steve an uns überraschte: Keiner von uns hatte ein GPS dabei, um ihm ganztägig zu sagen, wie er zu fahren habe oder wo noch mehr interessante Locations wären. Die anderen beiden hatten weder von den CBS noch von der White Pocket jemals gehört, keiner wusste ständig etwas besser. Unusual Germans.....

Mein Fazit: Wer alleine unterwegs ist oder zu zweit, ohne Geländeerfahrung, sollte diese Tour machen. Es gibt keinerlei Risiken, ist zwar teuer, aber immer noch sehr viel billiger als ein Abschleppwagen, der einen aus dem Tiefsand wieder herauszieht. Die meisten Besucher der CBS kommen sowieso nicht bis zum Trailhead sondern kehren spätestens am Paw Hole wieder um, weil Ihnen die Strecke zu gefährlich ist. 
WoMofanten haben keine Wahl, die müssen zahlen oder weiterfahren.
Hier nochmal der Link: Paria Outpost - bietet auch Shuttle Services zwischen Wire Pass und Whitehouse, für Buckskin Gulcher - sowie einen Begleitservice zur Wave an.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich zur White Pocket zu bringen und nach einer Übernachtung wieder abholen zu lassen. Eigentlich ist alles möglich, je nachdem, was du wünschst.
Wenn eine Tour “voll” ist, kannst du auch mit dem eigenen Wagen hinterher fahren.
Um Permits muss man sich selber kümmern, Steve darf die Reise ohne leiten.
Eine weitere Geschichte einer Outpost-Tour ist hier zu lesen.

Ich war um 22:30 wieder im Motel, legte mich schlafen und nahm mir vor, morgen mal so richtig auszuschlafen, was ich in diesem Urlaub noch gar nicht gemacht hatte.....

Farbe des Duschwassers: Schwarz - wie nicht anders zu erwarten war.

Bildergalerie White Pocket

 

 

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