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Wahweap Hoodoos

15. Tag - 24.4.2004

Es wurde Zeit, mal wieder dem Hoodoonismus zu frönen. Nach langem Schlaf, gestern Abend mit Reinhold und Ulrike ist es etwas später als üblich geworden, wir sind ja zu richtigen früh-ins-Bett-Gehern mutiert, was auch nicht verwunderlich ist, wenn man 4 Nächte in einer “Stadt” wie Tropic verbracht hat, die ab 9 Uhr abends komplett geschlossen hat. Nach ausgiebigem Frühstück wollte ich Uli die Wahweap Hoodoos zeigen und evtl. ein paar Örtlichkeiten erforschen, die ich noch nicht kannte. Unterwegs, kurz vor der Cottonwood Canyon Road, hatte Uli ein dringendes Bedürfnis. Die einzige Toilette in der Umgebung war die in der Paria Ranger Station, wo wir gestern schon vorbeigeschaut hatten. Ich fuhr also hin und unterhielt mich mit dem Ranger. Nur so aus Spaß fragte ich, wie viele Leute denn heute für Permits da gewesen wären.

Die Antwort: Just One. 9 Permits are still available. Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, wenn jemand zu jeder Tages- und Jahreszeit Permits bekommt, bin ich es. Da ich für morgen schon South Coyote Buttes Permits hatte, wurden diese auf übermorgen umgeschrieben und ich bekam 4 Permits für eine Wave-Wanderung morgen.
Warum 4? Heute abend treffen wir Wolfgang, besser bekannt als Greywolf, und seine Frau Monika. Und die würden sich bestimmt über Permits freuen.
Nach längerer Fahrt durch sehr langweiliges Gebiet, eine Floskel, die man eigentlich überall in der näheren Umgebung schreiben kann, erreichten wir die Wahweap Hoodoos. Das ist alles? Dafür sind wir so lange unterwegs gewesen? Uli’s erste Kommentare waren nicht gerade überwältigend. Als wir direkt vor den weißen Geistern standen, war sie aber auch “begeistert”.

Wie sind wir hingekommen? Du fährst die I-89 ab Page ca. 30 Meilen nach Westen und biegst in die Cottonwood Canyon Road ab. Nach ca. einer Meile kommt eine Abzweigung nach Ost bzw. nach rechts. Diesen Weg, die BLM Road 431 fährst du weitere 4 Meilen, dann kommt eine Kreuzung mit der Brigham Plains Road, der BLM 430. Hier fährst du rechts und folgst dem Weg mit den meisten Autospuren. Nochmal 4 Meilen weiter geht rechts ein Weg ab, der White Sands Jeep Trail. Der sollte jetzt aber egal sein, wird weiter unten nochmal behandelt. Nach insgesamt 10 Meilen, gerechnet ab der Cottonwood Canyon Road, geht es steil hinunter zu einem Flußbett, dem Wahweap Creek. Der Boden ist hier fast weiss. Du stellst dein Auto ab, die Weiterfahrt durch den Wash ist verboten, und wanderst ca. 1 Meile nach Süden.

Wahweap Hoodoos

Wahweap Hoodoos

Der mittlere, bekannteste, weil von jedem Fotografen frühmorgens geknipste Hoodoo sieht aus, als würde er nicht mehr viele Sonnenaufgänge erleben, er ist recht löcherig geworden. Was sehr interessant war: Man konnte sehen, wie Hoodoos entstehen. Jeder noch so kleine Stein klebt an dem Sand oder Gips, ich weiß nicht genau, aus welchem Material der Untergrund besteht, und wird im Laufe der Zeit von Wind und Regen untergraben. Der Stein wirkt wie ein Regenschirm, der Hoodoo hat immer genau die Form des Steines. Die Ausmaße kann man gut mit der Zigarettenkippe im Bild unten links vergleichen, die Nirschi hier mal liegen gelassen haben muß. Oder war sie noch gar nicht da? Unten rechts sieht man, wie sich Regenwasser seinen Weg durch den weichen Untergrund gräbt

Der Mond war wieder da, ich habe es aber nicht geschafft, ihn aufs Bild zu bekommen, weil er, wie schon in den Bistis, nicht durch den Sucher zu sehen war. Er leuchtet auch nicht, sondern ist immer nur schwach am Himmel zu sehen. Mehr Fotos gibt es in der Wahweap Hoodoos Bildergalerie

Eine halbwegs genaue Karte über das gesamte White Rocks Gebiet ist hier zu sehen.

Nächstes Ziel war das Tal, das ich im vorigen Jahr Rainbow Valley genannt habe. Damals war es bewölkt, heute, bei Sonnenschein, hätte es auch “das Tal, das aussieht wie das Eis des Jahres” heißen können. So viele unterschiedliche, pastellfarbige Töne habe ich selten in der Natur nebeneinander gesehen.

Wie kommt man hier hin? Wenn du auf dem Rückweg von den weissen Geistern bist, fährst du in die oben erwähnte White Sands Road für 1,3 Meilen, bis zu einem Zaun. Ohne allradgetriebenen Geländewagen oder für ängstliche Naturen ist die Strecke nicht geeignet. Am Zaun steigst du aus und geht’s nach rechts. Schon bist du da. Oder man muß stundenlang wandern. Eine Bildergalerie Rainbow Valley gibt es auch.

Anschließend wollte ich den Zugang zum Sidestep Canyon suchen, der ganz in der Nähe liegt, es war aber schon recht spät geworden, ich verschiebe das auf irgendwann mal. Dort sind auch Millionen von Hoodoos zu entdecken. So, genug geschrieben für heute, wenn ich alles jetzt schon schreibe, habe ich zu Hause gar nichts mehr, was zu ergänzen wäre.......

Uli-Wolfgang-Monika-Lal@Abends waren wir mit den Greywölfen essen und anschließend trinken, die beiden haben sich über die Permits gefreut, wir gehen morgen zusammen zur Wave. Das Bild sehr unscharf, ich weiß, ich hatte nach dem Knipsen nicht kontrolliert.
Die Frage des Tages: Was machen eingefleischte Vegetarier eigentlich mit den Mücken, die im Laufe des Tages an die Fensterscheibe knallen? Veganer gab es damals noch nicht....

Wir wollten eigentlich noch eine Tour mit einem Speedboot auf dem Lake Powell machen, haben das aber irgendwie vergessen. Wer eine Geschichte über eine Tour mit einem Hausboot auf dem Lake lesen will, sollte hier klicken. Sehr empfehlenswert.

 

85 Meilen = 135 Kilometer gefahren
Übernachtung: KC’s Motel in der Street of little Motels - 43 $ = 37,04 €
Abendessen: Sirloin Steak in der Dam Bar & Grill

 

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