Wenn alle guten Dinge drei Chancen haben, dann doch auch alle pösen. Horseshoe Bend, Lower Antelope Canyon und Rainbow Bridge sind auf meiner Liste noch offen, ebenso ein paar Tage in Volkers Planung. Also was soll’s? Auf dem Weg liegt das jederzeit monumentale Monument Valley, dem wir immer wieder gerne einen Besuch abstatten.
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20 $? Sind die verrückt geworden? Ach, gilt für ein Auto mit bis zu 4 Personen, plus 6 $ für jede weitere Person. Einen Alleinreisenden interessiert sowas natürlich nicht, auch für uns beide ist das ne saftige Preissteigerung zu unserem letzten Besuch. Immerhin gibt’s dafür ein neues Welcome-Monument und einen tollen neuen Parkplatz, auf dem eine Gruppe Navajos auf Kundschaft wartet, die eine Tour durch’s Mystery Valley machen wollte.
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Monument Valley? 2 1/2 Hour Tour? No, Mystery Valley 4 Hours only. Die Herren hatten auch noch Sonderwünsche an die Kundschaft - und wir keine Lust auf’s Mystery Valley, auch wenn schon 8 Jahre seit unserem letzten Besuch dort vergangen waren. Ich spazierte über den Parkplatz bis mich ein Navajo ansprach: Monument Valley 2 1/2 Hours? 180 $ for 2 Persons. Er hätte nur noch “special Price” dazu sagen müssen...... Ich erklärte ihm dass ich nur 140 $ bei mir hatte und davon schon 20 $ an der Kasse geblieben waren. Er nuschelte sich etwas in seinen nicht vorhandenen Bart und akzeptierte dann 120 $.
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Ich gab ihm das Geld, bekam sogar eine Quittung und 2 Minuten später kam David, ein älterer Herr mit langem Zopf und stellte sich als unserer Fahrer vor. Aufgestiegen und ab ging’s runter ins Tal.
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Wir sitzen erhöht, lassen uns den Fahrtwind um die Ohren wehen, müssen uns nicht um jedes Schlagloch kümmern und dürfen in Bereiche, die ohne Guide verboten sind. Wir sehen also mehr. Viele neue Eindrücke und Perspektiven bei bestem Wetter. Der Steuer-Navajo zeigt uns nicht nur seine Interpretationen der Statuen, – der linke und der rechte Fausthandschuh des Teufels sind bei ihm Teekessel, Kaffeekanne und Keksdose .....
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.... die drei Schwestern formen ein W wie Willkommen ....
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.... und das Kamel ist eigentlich Snoopy, der rücklings auf seiner Hütte liegt (ja, jetzt sehen wir das auch).
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Weitere Felsen wurden per Comic erklärt.
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Praying Hands - die betenden Hände, ganz klar zu erkennen.
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North Window - mal von etwas weiter weg fotografiert.
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Direkt neben dem North Window liegt Big Belly Man sleeping.
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Am Totem Pole ist der Schmuckstand seiner Frau, die uns mit einem bösen Blick bedenkt. Friendly indians, freundlich wie immer. Immerhin freuen sich die Enkel, ihren Opa zu sehen.
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Besonders stolz ist unser Navajopa auf 150 Jahre alte Petroglyphen, die er ganz modern Graffiti nennt. Sind aber auch wieder nur 6-zehige-Füße, 6-speichige Räder und dickbäuchige Ziegenähnliche. Wir sind beeindruckt von der frühgeschichtlichen Indianerkunst. Während hier heilige Tafelberge bekritzelt wurden, ließ Herr Brockhaus bereits die 11. Auflage seiner Real-Encyklopädie drucken, und in der 14. Auflage kann ich nachlesen:
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Da haben die Sesshaft gewordenen ihre künstlerische Ader aber geschickt vor Brockhaus’ Schergen verbergen können.
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Weitere Formationen:
The Chief - der Häuptling.
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The Dragon - genauer gesagt Fuchur aus der “unendlichen Geschichte”.
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Thunderbird, der Donnervogel
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The Submarine - da taucht gerade ein U-Boot auf.
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Ear of the Wind, das Ohr des Windes. Dieses Bild ist nur nach etwas Kletterei zu knipsen - eine gewisse Körpergröße kann auch nicht schaden, Uli hatte z.b. Schwierigkeiten, trotz Kletterns.
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Der Moccasin Arch
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Big Hogan - hier hat sich angeblich Indiana Jones in eine Schlangengrube abgeseilt.
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Sun’s Eye, das Auge der Sonne.
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Mirror Arch, nur aus der Ferne zu bewundern weil keine Wege hin führen.
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Zum Abschluss ein Gruppenfoto. Hat Spaß gemacht - und wir haben eine Menge mehr gesehen als bei einer offiziellen Tour durch’s Valley. Einige zusätzliche Ausblicke waren möglich weil David grundsätzlich verkehrt herum in Einbahnwege gefahren ist.
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Fazit: Nichts für Sparfüchse aber es lohnt sich - unbedingt.
Keine Touren vorbuchen weil es sonst sein kann dass man sich einen Wagen mit sehr vielen weiteren Leuten teilen muss. Billiger wird’s dadurch nicht.....
Wir hatten genug gesehen und machten uns auf den Weg in die pöse Stadt......
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