Dann kommt es, wie es kommen muss. Ist man schon mal zwischen Keystone und Custer, kommt man am Crazy Horse Memorial vorbei – also nicht vorbei. Ich finde es zwar absurd, für eine fast 70-jährige Baustelle Eintritt zu zahlen, aber wat mutt, dat mutt! Minimum 22 $ für 2 Personen? Sind die crazy? Naja, immerhin gibt’s dafür auch ne tolle Lasershow zu sehen. Allerdings erst ab dem Memorial Day Weekend, also ab Freitag. Leider war erst Mittwoch - und 2 Tage warten wollten wir nicht, zahlten aber trotzdem. Wann kommt man hier nochmal hin. Das habe ich mir aber schon einmal gedacht. Klick.
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Da an den Black Hills noch nicht so wirklich viel passiert ist, werden wir zuerst aufgefordert, uns den Film anzusehen. Das soll wohl von dem stillstehenden Fortschritt der Bildsprengarbeiten ablenken. Um die Baustelle aus der Nähe zu sehen, wird Extrageld verlangt. Wir verzichten darauf. Der Film ist gleich hinter dem, der im Capitol in Washington DC gezeigt wird, das Rührigste, was wir je gesehen haben. Über den Erbauer, der jahrzehntelang alleine mit einem Presslufthammer Stein um Stein zermalmte, völlig ohne Hilfe - z.b. der Indianer, die den Bau beauftragt hatten. Ganz so hart war das Tagewerk aber wohl doch nicht, Korczak Ziolkowski, so sein Name, hatte nämlich nach Feierabend noch Zeit 10 Kinder zu zeugen. Falls nicht mindestens die Hälfte davon vom Postboten sind. Wir können unsere Tränen nur mit Mühe zurückhalten... Ok, haben wir das auch, Haken dran.
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Der Felsen, aus dem das verrückte Pferd (der sich übrigens nie fotografieren ließ weil er kein Abbild von sich haben wollte) gemeißelt werden soll, ist übrigens in etwa so groß wie der Mount Rushmore, nur dass hier der ganze Felsen genutzt wird und nicht nur ein kleiner Teil, wie es bei den Präsidentenköpfen der Fall ist. Allein der Kopf des Pferdes (der im Moment noch nicht zu erahnen ist) wird so groß sein wie alle 4 Präsidenten zusammen.
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Ich fragte einen der Mitarbeiter wie lange denn der Weiterbau geplant wäre bis alles fertig ist, 500 oder 600 Jahre? Er fühlte sich leicht beleidigt, er kuckte jedenfalls so, und sagte: 100 Years, was ja auch nicht viel kürzer ist. Aber warum sollte man etwas mit vielen Arbeitern fertig stellen wenn die Leute sowieso Eintritt zahlen. So bleibt mehr für die Familie Ziolkowski übrig. Die Indianer wollen mit dem Bauwerk nichts mehr zu tun haben und lassen sich hier nicht blicken.
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In Hundert Jahren kommen wir wieder und schauen mal, wie weit sie sind. Und ob sie aufstocken konnten, denn bis dahin wird das Monument nur noch für einen Minigolfplatz taugen, in Dubai kratzt man dann sicher längst an der Stratosphäre. Wieder zuhause lese ich, dass die Witwe des Bildhauers genau an dem Tag gestorben ist, an dem wir dort waren. Wir haben damit ehrlich nichts zu tun, ich schwöre.
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Ein Vergleich: Crazy Horse im August 2006 und im Mai 2014. Sieht man die Veränderungen?
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83 Meilen oder 133 Kilometer gefahren.
Das Abendessen wurde im Dakota Cowboy Restaurant in Custer serviert, ein gebatterter Cod und ein Double Cheeseburger - beides sehr lecker.
Übernachtung: Immer noch im Bavarian Inn in Custer.
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