State Capitol Richmond
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Die Reiseleiterin erzählte folgendes: In Virginia fanden die ersten Siedlungsversuche der Engländer statt. Allerdings wurden diese ersten Versuche nicht von der englischen Regierung, sondern von einem Unternehmen namens „Virginia Company“ unternommen, das 1607 die Siedlung Jamestown gegründet hatte. Der englischen Regierung fehlte zu dieser Zeit das Geld, um solche teuren und unsicheren Expeditionen zu finanzieren. Anfangs hatten die Besiedlungsversuche nur mäßigen Erfolg. Von den im Dezember 1606 in England gestarteten 144 Männern waren neun Monate später nur noch 38 am Leben (39 starben während der Überfahrt, 67 in den ersten neun Monaten nach der Ankunft an der Küste). Auch Hungersnöte waren keine Seltenheit, trotzdem nahmen immer mehr Engländer die Gelegenheit wahr und emigrierten nach Virginia.
In den Englischen Powhatankriegen kam die Kolonie in starke Bedrängnis.
Das Jahr 1612 stellt ein ökonomisch sehr bedeutendes Jahr dar. John Rolfe pflanzte die erste Tabakpflanze (die er wahrscheinlich aus Trinidad mitgebracht hatte) in Virginia. Aufgrund des heißen und feuchten Klimas und der Hilfe der Indianer gediehen die Tabakpflanzen prächtig. Rolfe, der 1614 eine Indianerin namens Pocahontas geheiratet hatte, machte sich 1616 mit der ersten Ladung Tabak auf den Weg nach England, wo er einen durchschlagenden Erfolg erlebte. 1617 kehrte er nach Virginia zurück, um sich weiter dem Tabakanbau zu widmen, allerdings ohne Pocahontas, die in England gestorben war.
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