Rainbow Bridge

Die Rainbow Bridge befindet sich in einem Seitencanyon des Lake Powell, ca. 13 km nördlich der Grenze zuLake Powell Map Arizona. Sie ist die größte natürliche Steinbrücke der Welt mit einer Spannweite von 82 m und einer Höhe von 88 m. Ihr Bogen ist an seiner höchsten Stelle 10 m breit und 12 m dick. Die Bridge wurde 1910 von Präsident William Taft zum National Monument erklärt.
Der Brückenbogen besteht im oberen Teil aus Navajo-Sandstein und am Fuß aus Kayenta-Sandstein. Er entstand, als das Wasser des Flusses die dünne Wand zur anderen Seite eines Mäanders durchbrach und im Laufe der Zeit die riesige Öffnung formte.
Die Rainbow Bridge ist ein Heiligtum der Navajo-Indianer, die sie Nonnezoshi (Navajo: "versteinerter Regenbogen") nennen. Nach einer Legende retteten sich einige Navajo vor einer Sintflut durch die Brücke, die die einzige Öffnung zwischen der einstigen Vorwelt und der Welt von heute darstellt. Deshalb ist es seit 1995 verboten, unter der Rainbow Bridge hindurchzugehen oder sie gar zu erklettern.
Die Brücke ist nur auf dem Wasserweg (ca. 80 Fluss-Kilometer von Wahweap Marina) und weiter zu Fuß (je nach Wasserstand bis zu 2,5 km) zu erreichen.
Tom hat eine Tour mitgemacht und diesen Bericht darüber geschrieben.

 

 

Rückblick:Wahweap Marina 2. Juni 1987, 19.00 Uhr am Campground des Wahweap Basin.
Ich genieße die Abendstunden vor dem Zelt, lese eine Broschüre über eine Brücke, die nur auf dem Wasserweg erreichbar sei, und denke, da werde ich auch mal hinkommen.
Hier ist die offizielle Seite mit Informationen.

29. Mai 2008, 9.45 Uhr, jetzt stehe ich am Rettungsreifen des Lake Powell Resort an der Wahweap Marina, am Abgang zum Bootssteg, der sich durch den niedrigen Wasserstand des Lake Powell auch um etliche Meter weiter vom alten Ufer aus zu den Booten ausstreckt, und lasse das obligatorische Foto über mich ergehen, welches bei der Rückkehr für viel Dollars an den Mann – Frau – Souvenirgeschädigten gebracht werden soll.
Fast 21 Jahre hat es gebraucht, um die „Reknboknbricke“, wie sie meine Cousine aus Toronto in vergeblichen Deutschsprechversuchen verunstaltete, endlich zu besuchen.

Gebucht hatte ich die Tour im Internet. Preis: 131 $ plus tax.
Man bekam persönliche Antworten schnell und präzise, auch wurde das Bedauern ausgedrückt, wegen dem kleinen Andrang zu dieser Zeit keine Tour um 8.00 Uhr morgens anbieten zu können.
Der Weg mit dem Boot, sei es die gebuchte Tour mit dem Touristentransporter oder mit einem selbst angemieteten Powerboot ist atemberaubend. Bei mehreren Personen ist trotz der stolzen Anmietpreise und dem extra zu bezahlenden Treibstoff ein Powerboot vorzuziehen, denn Stopps an Buchten, Sandbänken oder Einfahrten in Felsschluchten sind mit dem Tourboot nicht zu bekommen.

Mit diesen Booten wir dzur Rainbow Bridge gefahren

Der Noch ist Wasser da - nochniedrige Wasserstand tut ein Übriges, um bei nahem Heranfahren die alten Felsformationen unter Wasser zu erahnen. Das ist bei fullpool, dem maximalen, mindestens 10m höheren Wasserstand, vielleicht schon nicht mehr so beeindruckend, aber da mache ich mir bei dem amerikanischen Konsum – bzw. Golfplatzverhalten keine Sorge, dass dies jemals wieder der Fall sein wird.
Die Krönung wäre natürlich eine Hausbootanmietung mit Beiboot für kleinere Zufahrten, der Abschuss ein Ruderboot, hier bräuchte wohl auch der Deutschlandachter mit Steuermann eine Zeit von über 5 Minuten, immerhin sind ca. 50 Meilen ab Wahweap Marina der Weg zum Ziel.

Per Lufttransport ist mir nur die Möglichkeit bekannt, ab Las Vegas oder Page im Zuge eines Rundflugs auch die Rainbowbridge zu überfliegen, für einen direkten Anflug käme nur ein Helikopter in Frage, der nach meinen Erkundigungen aber nicht buchbar ist, außer wohl im Einzelcharter ab Page. Eine Landung im besagten Gebiet wird vielleicht im Notfall gestattet werden, aber nie für touristische Zwecke, und das bleibt hoffentlich auch so.
Eine sogenannte Rainbow Bridge Air Tour ab dem Page Airport kostet mit Papillon 99 $ für einen 30-minütigen Rundflug.

Für Wanderfreunde unter uns gibt es auch noch den Landweg, hier steht der Navajo Mountain oder die Rainbow Lodge als Ausgangspunkt der Tour, Permit ist vorgeschrieben (Navajo Reservat) und ein indianischer Tourguide ist von Vorteil, es schaut auf der Karte nur nach einem „kurzen Weg“ aus, aber die Umgehung von Schluchten und das Ab- und Wiederaufsteigen in denselbigen zieht sich zu zeit- und kräfteraubenden 14 Meilen, die nicht in einem Tag zu bewältigen sind.
Kraft hätte ich ja gehabt, aber die Zeit ist wie so oft begrenzt, der Oberwanderer bin ich nicht, kurzum, ich stand ja schon am Bootssteg des Touristendampfers.

So ließ ich mich erst einmal am Fenster nieder, um den ersten Teil der Fahrt im Schatten zu genießen. Man kann umhergehen, auf das Oberdeck wechseln oder am Heck sich den Wind um das Objektiv wehen lassen. Alles ist erlaubt, nur wer Baden will, sollte verdammt gut und schnell schwimmen um das Boot wieder einzuholen, denn gestoppt wird nicht.

Einzig die Durchfahrt der erst im letzten Jahr fertig gestellten Antelope Marina wird im Schneckentempo erledigt, damit die Sektgläser der dort am Kai festgemachten Hausboote nicht umfallen…

Ab goes the Post

Nach einer kurzen Glen Canyon Damm Runde geht es bis auf o. g. Abbremsung mit Vollgas in Richtung Rainbow Bridge.

Mit Vollgas zur Rainbow Bridge

Dort wo die Farbe der Felsen in das charakteristische Rot übergeht, ist die Marke des vollen Füllstandes, da könnte man fast Angst bekommen, über den Beckenrand gespült zu werden.
Vorbei geht es in zügiger Fahrt nach dem Antelope Point am Tower Butte, der auch vom Alstrom Point mit Blick über die Gunsight Bay gut in der Ferne zu erkennen ist.

 

Tower Butte

Nachdem noch etliche Sandbänke, Felsformationen, Höhlen und Hausboote die Wellen des Ausflugbootes zu spüren bekommen haben geht es in den Forbidding Canyon, die direkte Einmündungsöffnung des früher unter der Brücke durchfliessenden Gewässers.

Jetzt ist es nicht mehr mit einem 5 Minuten Katzensprung zur Bridge getan, der Anlegesteg ist ca.1 Meile in Richtung Lake aus dem Canyon nach vorne verlegt, um Booten mit Tiefgang die Strandungsgefahr zu nehmen, auch mit eigenem Boot kommt man nicht weiter, man hat hier anzulegen und den gut durch Sonnenlicht bestrahlten Weg zur Bridge zu gehen.

Ein Schild - och sehe ein Schild

Der Weg schlängelt sich links entlang des Gewässers, das hier aber vielleicht noch 1-2 m tief ist und mehr einem Tümpel gleicht als an den Lake Powell erinnert.

Einige Kurven weiter verebbt der Tümpel vollends, was bleibt ist nur ein trockener Wash, der vielleicht nach ergiebigen Regenfällen hin und wieder zum Leben erwacht.

Es schlängelt sich

Nach mehreren Eckumrundungen sieht man dann die Bridge in trockenen Tüchern liegen, keine Spur von irgendeinem Wasser, das angeblich einmal die Bridge gebildet hat.

Da hinten ist SIE

Schnell einige Fotos gemacht, ohne einen Bootsmitfahrer, denn Dank schnellen Schrittes bin ich einige Minuten vor den Anderen dort, kann kurz die Ruhe genießen und den Anblick ohne diese ins- Bild- Geh- Kasperl unfreiwillig auf Speicherkarte bannen zu müssen.

Schnelles Foto bevor die anderen Touris kommen

Hier noch ein Blick zurück auf das verebbende Rinnsal, die Breite des trockenen Flussbettes lässt erahnen, dass wirklich einmal mehr Wasser den Weg in den Colorado fand.

Far faraway

Da alle Mitfahrer sich wieder rechtzeitig an Bord einfanden, wollte der Kapitän noch seine Fahrkünste unter Beweis stellen, er fuhr in den Cascade Canyon ein, das zweite Mal erst für das Jahr, wie er sagte.
Auf jeden Fall war danach klar, warum sein Beifahrermatrose vorher die Gummileisten an den Rändern des Bootes überprüft hatte, der Drift um die Ecken konnte nicht jedes Mal mit dem Steuer abgefangen werden, und so musste der Rumpf ein wenig herhalten.
Ein netter Abstecher, der die Felswände zum Greifen nahe brachte.

Einfahrt in den Cascade Canyon

Dann ging es volle Kraft voraus zurück in die Wahweap Marina, ein kurzer Stopp bei Dangling Rope um Post abzuholen, einige Wassermopeds, die sich über die Wellen freuten und dann wieder zurück zu Ihrem Hausboot fuhren,
dann waren wir nach 7 Stunden wieder am Ausgangspunkt zurück.
Den Fotoverkauf dankend abgelehnt, zum abgestellten Auto zurück, ein kühles Bierchen ausgedost und dann noch dem Lake an einem ruhigen Ort zusehen, wie er die letzten Sonnenstrahlen langsam und genüsslich aufsaugt und den Tag ausklingen lassen – Urlaub eben.

Rainbow Bridge 1987

Hier noch zum Vergleich früher und heute, mir hätte es vor 21 Jahren wohl doch besser gefallen…
 

Rainbow Bridge 2008

 

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