I've been to the desert on a Horse with no name

Ich habe eben Milch geholt. Dabei habe ich mir gedacht, ob Winnetou wohl auch als 90 jähriger mit einem Einkaufswagen durch den Supermarkt geschlichen wäre und mit Kreditkarte bezahlt hätte ? Und die Jugendlichen gehen nicht mehr für ein halbes Jahr in die Wildnis um ihr Totem zu finden, sondern kaufen Pokemon Karten.

Von Chinle ging's nach Norden in Richtung Monument Valley. Die Strecke dahin war schon sehr rotgetürmelt.

Wir fuhren bis nach Bluff und dann zuerst zu meinen Lieblingsgoosenecks und dann durch Mexican Hat, wo mittlerweile sehr viele Motels sind, ins Monument Valley. Das hat sich in den letzten 9 Jahren nicht verändert und ist immer wieder schön. Das obere Bild kann man noch größer bei Breitbild Goosenecks bewundern.

Am Visitor Center des Monument Valley, Eintrittspreis übrigens 5 $, standen 4 Deutsche, die wie aus einem Hein Gericke Katalog entsprungen aussahen. 2 von Ihnen stiegen auf ihre Motorräder und fuhren bis zum ersten Aussichtspunkt ins Valley, die anderen beiden filmten und photographierten sie dabei. Nach ein paar Minuten waren alle 4 wieder oben und fuhren weg. Sie wollten sich wohl ihre brandneuen Designer Klamotten nicht dreckig machen. Ist das Sinn der Sache ?

Wir durchquerten das Tal mit unserem Auto. Leider war es nicht immer sonnig und im Schatten wirkt das ganze nur noch 50%. War aber trotzdem schön und sobald wir am Visitor Center waren, schien die Sonne wieder. Als privater Tourist kann leider nur ein kleiner Teil des Tales abgefahren werden, wer alles sehen will, muß eine organisierte Tour machen, z.b. bei Monument Valley Tours, ab 45 $ pro Person. Ich werde bei meinem nächsten Besuch in der Gegend auf jeden Fall die sogenannte Mystery Valley Tour mitmachen, mit vielen recht unbekannten Arches.....

Mehr Bilder und Infos gibt’s bei Monument Valley World

Was wir gemacht haben? Einen Ritt durch Valley. Naja, nicht ganz einen Ritt, auch nicht wirklich durchs Valley, aber wir saßen auf Pferden und sind eine ganze Stunde lang, ohne runterfallen, um den der Straße am nächsten liegenden Mesa geritten.

Zum Glück nur eine Stunde, mehr hätten mein Hintern und mein Rücken nicht ausgehalten, weil ich sowas noch nie gemacht hab. Ich hab's aber überlebt. Die Fotos sind aus meinem Film gescannt, deshalb die merkwürdige Qualität.

Der Hund, der die ganze Zeit neben uns herlief, hat unterwegs eine Klapperschlange geweckt und war nur mit Mühe davon abzuhalten, mit ihr zu spielen. Als sie anfing zu rasseln, hat er dann wohl doch gemerkt, was Sache ist und sich einen Knochen zum spielen gesucht. Ich sagte dem Vorreiter, daß ich mir die Biester sehr viel größer vorgestellt hätte und er sagte, daß er lange nicht mehr so eine große Schlange gesehen hätte.

Anschließend fuhren wir nach Kayenta, wo wir im Burger King etwas aßen und zuschauten, wie zwei Paare aus Deutschland aus einem Van ausstiegen, hereinkamen, auf die Karte schauten und feststellten, daß es wohl nicht das gab, was sie wollten und wieder wegfuhren. Eigentlich sollte man bei einem BK doch wissen, was einen erwartet, oder ? Da in Kayenta nur 3 relativ teure Übernachtungsmöglichkeiten waren und es noch hell war, fuhren wir weiter nach Page, wo wir für 3 Nächte im Motel 6 eingecheckt haben. Im TV sehen wir jede Menge Schauergeschichten über Strommangel in California und Überschwemmungen in Midwest. Hier ist das Wetter wunderschön und Strom haben wir auch. Und wenn das mit dem Strom und auch den Benzinpreisen so weitergeht, überlegen wir uns vielleicht noch eine ganz andere Strecke. In L.A. kostet die Gallone angeblich 2,65$. Hier sind's zwischen 1,50 und 1,80$.

297 Meilen gefahren