MB GLC300

Sixt SeattleUm 1 PM gaben wir den Ford Focus bei Alamo in einem Parkhaus in Seattle ab und trudelten um 2 PM, zur in der Reservierung angegebenen Uhrzeit, bei Sixt ein und wollten unser Auto abholen. Die Sixtantin erklärte uns dass wir ca. eine Stunde warten müssten weil das Fahrzeug, ein Chevrolet Traverse, noch nicht gesäubert wäre.
Is klar, wir setzen uns hier hin und warten eine Stunde. Nein danke. Ich sagte ihr dass wir später wiederkommen würden und wann es ihr denn genehm sei.
You can come any time you want, we’re open till 7 PM.
Ach, bei der Buchung war nur von 4 PM als spätester Abholzeit die Rede, und einfach später kommen ist im Mietvertrag nicht vorgesehen, da heisst es nämlich “im Falle der Nichtabholung des gebuchten Fahrzeugs/Nichtabholung zum vereinbarten Zeitpunkt wird der bereits geleistete Mietpreis vollständig einbehalten.”
Antwort: No problem, you can pick up the car at 6 pm.
Passte uns ganz gut, dann konnten wir uns die Parkgebühren sparen, um die Zeit wollten wir sowieso wieder nach Hause.

Wir vertrieben uns die Zeit am Pike Place Market, schauten zusammen mit vielen anderen Touristen den fliegenden Fischen zu und fragten uns wer hier eigentlich kauft. Es ging zwar immer mal das eine oder andere Tier über die Theke, aber da ca. 99 % der Leute hier touristisch unterwegs waren blieb wohl einiges liegen. Welcher Urlauber kauft schon rohen Fisch - und wenn, was macht man in einem Hotelzimmer damit?

Pike Place Market Seattle

 

 

Wieder bei Sixt war nur noch eine Angestellte da - und zwar nicht “unsere” vom Nachmittag sondern die sixtinische Kollegin. Und die fragte warum wir das Auto nicht zur vereinbarten Zeit abgeholt hätten.
Ich verstand nur Train Station - sie hatte bei unserem ersten Besuch nämlich nebenan gesessen und alles mitbekommen. Ob alles Gehörte von ihren Ohren zum Gehirn gelangt waren wusste ich natürlich nicht - scheinbar war es nicht der Fall. Also erzählte ich die ganze Geschichte von ihrer Kollegin, das wir kommen könnten wann wir wollen und wir genau jetzt wollen.
Das Auto ist schon weg, war die unerfreuliche Antwort, anderweitig vermietet. Na toll, genau sowas hatte uns noch gefehlt. Sie telefonierte mehrmals, tippte in ihrem Computer hin und her und nach ca. 10 Minuten sagte sie: i have a Hell of an Upgrade for you. Das reichte nicht um Uli zu beruhigen, die sich mittlerweile ziemlich aufgeregt hatte ob der Warterei. Naja, immerhin ging jetzt alles recht schnell, ich unterschrieb, initialisierte diverse Zettel und bekam einen Schlüssel in die Hand mit der Erklärung, wo das Auto zu finden wäre, nämlich in der Parkgarage gegenüber.
Dort stand ein Mercedes GLC 300 4 Matic in schwarz, ein recht kleines Teil im Gegensatz zum eigentlich erwarteten Traverse oder auch Acadia. Naja, es gibt schlimmeres.
Einsteigen, anschnallen, Zündschloß suchen, nicht finden, einen großen silbernen Knopf drücken, die Gangschaltung suchen, fast erwürgt werden - das waren die ersten Momente mit unserem Begleiter für die nächsten 3 Wochen und 6 Tagen.
Was war passiert? Der Gurtstraffer hatte zugeschlagen. In unseren Kleinwagen zuhause gibt es so etwas nicht, und wir wollen es auch nicht. Aber für eine längere Suche nach dem Abstellknopf für diesen Würger hatten wir keine Lust. Erstmal ein bißchen fahren, dann nach Hause und morgen früh in aller Ruhe nachsehen welche Überraschungen sich uns noch bieten.

 

 

Ein paar Daten:
Preis: 41,150 $
PS: 241
2 Liter inline-4 Turbo, was auch immer das heissen mag.
Radar-basierter Alarm, falls man einem anderen Auto zu nahe kommt. Bei unserer Fahrt hat nichts gewarnt, 3-4 x in der gesamten Zeit blinkte allerdings eine Lampe auf und es piepte irgendetwas. Allerdings so kurz dass wir nicht nachforschen konnten was es wohl bedeutete.

Mercedes GLC 300 4Matic

Der Startknopf. Mir persönlich ist es relativ egal ob ich auf einen Knopf drücke oder einen Schlüssel drehe. Aber scheinbar gefällt es vielen Leuten wenn man so den Motor anlässt.
Das Problem: man benötigt den Schlüssel um die Türen zu öffnen, dann aber nicht mehr. Ein Zündschloß im Auto wäre einfach - so muss man immer erst überlegen wo der Schlüssel ist, es gibt nämlich keine Ablage dafür. In der Hosentasche, irgendwo in einem Cupholder, in der Jackentasche der Beifahrerin, irgendwo ist das Ding, aber nie da wo man zuerst sucht.

Mercedes GLC 300 4Matic

Sobald man das Auto verlässt, den Schlüssel z.B. in der Hosentasche hat und der Motor noch läuft fängt es drinnen an zu piepen, sich immer schneller steigernd. Sehr störend für die noch im Auto sitzenden Passagiere.
Don’t forget your Key - diese Anzeige erscheint wenn man den Motor aus macht. Könnte man sich sparen wenn die Zündung mit Schlüssel starten würde.

Mercedes GLC 300 4Matic - don't forget your Key

Mercedes GLC 300 4Matic

Eek-a-Mouse könnte man hier sagen. Da wo sonst der Schaltknüppel ist - auf dem ich oft meine Hand ausruhe - wurde hier eine feststehende Maus (offiziell ein “intuitives Touchpad”) angebracht, die bei jeder leichten Berührung irgendwelche Sachen verursachte, die manchmal schreckhaft seien können, was man als Fahrer eigentlich nicht haben möchte. Das Drehrad ist nur mit langen Fingern nutzbar weil man sonst der Maus in der Quere kommt. Sieht jemand eine Ablage für den Schlüssel? Ich nicht.
 

Aus der Werbung:
Die zentrale Steuerung bringt eine Welt der Unterhaltung, Fahrzeugeinstellungen und mehr in die Hände. Das Touchpad reagiert auf eine Vielzahl von Fingerbewegungen, einschließlich Streichen, Auf- und Zuziehen und sogar Handschrift.
Karussell-Stil Menüs auf dem Bildschirm imitieren die Bewegung des Drehknopfes, so dass Anpassung der reichlich vorhandenen Funktionen des Autos logisch und einfach ist.

Mag gut sein wenn man jahrelang mit so einem Auto fährt, ein Anfänger hat recht viele Probleme .....

Mercedes GLC 300 4Matic

 

 

 

 

Angeblich ist der Tempomat bei Mercedes schon immer unter dem Blinker angebracht. Da ich es so nicht gewöhnt bin habe ich recht häufig unmotiviert geblinkt, obwohl ich eigentlich nur eine Meile schneller oder langsamer fahren wollte.

Mercedes GLC 300 4Matic

Ein Schiebedach ist manchmal recht nützlich, vor allen Dingen bei dem wunderbaren Wetter, das wir fast durchgehend hatten. Bei offenem Dach war allerdings recht viel Krach im Inneren, da hätte man einen Dämpfer erfinden können. Und der Fahrer wird durch die Sonne geblendet, die “Dämpfungsmatte” kann nämlich nur verschlossen werden wenn auch das Dach zu ist.

 

Mercedes GLC 300 4Matic

Die altmodischen Sonnenblenden waren auch nicht das gelbe vom Mercedes, die waren nämlich nur in auf- oder ab Stellung zu nutzen. In einer Art Mittelstellung klappten sie wieder zurück. Große Fahrer, ich zum Beispiel, werden also ständig geblendet und können nichts dagegen tun.

Der Seitenspiegel zeigt keinen toten Winkel an, was eigentlich mittlerweile in jedem Kleinwagen Standard ist. Es nützt nichts wenn es piept falls man seinem Nebenmann zu nahe kommt, man sollte vorher wissen dass da ein anderes Auto ist. Ich musste deshalb ständig nach hinten schauen ob auch wirklich niemand da ist.

Was noch? Keine Wärmedämmung in den vorderen Scheiben, wir wussten oft nicht wo wir unsere Arme hin tun sollten weil die Sonne so knallte. Gibt’s sogar in nem Renault Clio.....
Beifahrersitz: da sind zwar alle Verstellknöpfe, aber der für die Kopfstütze hat keine Funktion, die muss noch per Hand verstellt werden.
Heizung/Lüftung: warum einfach wenn's auch kompliziert gehen kann, aber "lass dich nicht vom System vom Fahren ablenken".
Sobald der Motor aus ist und die Fahrertür auf-/zuging, ging im Auto nichts mehr. Musik aus, Lüftung aus, Fenster/Dach nicht mehr zu öffnen oder schließen. Man hinterläßt also eine völlig hilflose Beifahrerin.
Platzangebot: auch hinter den Sitzen kaum Platz, wir hätten z.B. keine Kühltasche reingekriegt (wg. Stromanschluss)
Bei Regen startet der Scheibenwischer automatisch - allerdings nicht immer. Und er kann nicht unbedingt zwischen einem Regentropfen und einem Tierchen unterscheiden und hat einmal ne nette Schmiererei veranstaltet als er trocken eine Mücke verwischen wollte.

Wirklich viel Platz ist nicht im Kofferraum. 2 Taschen und ein hochgestelltes Trolley, das war’s auch schon. Bei richtigen Koffern oder bei mehr als 2 Personen hätte es Probleme gegeben.

Es gibt natürlich auch etwas positives: bei den Millionen von Kurven, die wir gefahren sind, wäre ein Amischlitten evtl. nicht so gut zu fahren wie dieses recht kleine wendige SUV.

Achja, für einen Preis von 130 $ pro Woche war es ein sehr gutes Auto.....

Mercedes GLC 300 4Matic

 

[Amerika] [Highway 1] [Washington] [Oregon] [California] [Nevada] [Los Angeles] [Rückflug] [Roll On] [The Zimmer]

Besucherzaehler