Die Bay of Fundy zeichnet sich durch ihren außergewöhnlich hohen Tidenhub von bis zu 21 Metern aus. Ihr Name leitet sich von der portugiesischen Bezeichnung Rio Fondo („tiefer Fluss“) ab. Neuschottland mit lateinischem Namen und das Wasser drumherum in portugiesisch. Die Erfinder der Namen damals waren multilingual polyglott.
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Inseln in Seen habe ich schon mehrere gesehen in diesem Urlaub - ich dachte immer außer Spirit Island gäbe es sowas nicht. Aber alle anderen sind eben nicht durch ein berühmtes Bild verewigt worden und fristen deshalb ein Dasein im unbekannten Abseits. Gut so, es reicht ja wenn es an einem Ort brechend voll ist und sich niemand um den Rest kümmert.
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Ich stelle mir das Ganze hier ungefähr so wie an der Nordsee vor. Viel Watt bei Ebbe und wenn’s flutet, wie im Moment, ist alles überschwemmt. Immerhin sind hier die weltweit höchsten Gezeiten zu bewundern - wenn man die nötige Zeit hat um dem Wasser zuzusehen wie es kommt und geht. Einen Zeitraffer im echten Leben gibt’s ja nicht - das hat noch nicht mal ein DeLorean geschafft....
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Im 19. Jahrhundert befand sich auf dem Parkgelände ein Sägewerk, das Holz für die nahegelegene Stadt Saint John und für den Export produzierte. Nachdem die im Gebiet liegenden Wälder gefällt waren (damals gab es Greenpeace und Konsorten noch nicht), wurde es von den Menschen verlassen; im Jahre 1948 wurde Fundy zu New Brunswicks erstem Nationalpark.
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Ich bin ja nur relativ selten sprachlos, aber hier hat es mich erwischt. An einem Aussichtspunkt standen rote Adirondacks - und natürlich wollte ich ein Foto von den Dingern, mit mir drin sitzend. Ein Paar mit Kind saß im Moment noch, also wartete ich ein paar Minuten. Als sie keine Anstalten machten die Stühle zu verlassen, fragte ich höflich an ob ich ca. 10 Sekunden Sitzzeit für ein Foto bekäme. Antwort: you want us to move? Yes. No. Und er drehte sich um. Ich war ganz leicht sprachlos, baute mein Stativ auf, falls die 3 irgendwann mal abhauen sollten und stellte mich hinter sie. Nach ein paar Minuten kam es der Dame des Stuhles wohl komisch vor und sie schlug ihrem Mann vor weiter zu fahren.
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Er stand auf, drehte sich zu mir um und fragte mich wo ich her komme. Germany. Er kenne einige nette Leute aus Deutschland, aber ich wäre “rude” weil ich sie aus dem Stuhl verjagen würde. Hallo - ich habe von 10 Sekunden gesprochen und ich würde an seiner Stelle of course aufstehen und kurz Platz machen. Er verstand das nicht, er wollte nicht. Böse Worte vor sich hinmurmelnd verschwand er in Richtung Auto und lies mich kopfschüttelnd zurück. Wenn es Frognucks gewesen wären, aber sie sprachen englisch, wenn auch nicht amerikanisch knödelnd. Naja, das Bild ist jedenfalls gut geworden.
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Ein paar Meter weiter, am nächsten View Point, dieselbe Prozedur. Ich fragte höflich an und die beiden, die es sich dort bequem gemacht hatten, standen sofort auf und fragten, ob sie mich knipsen sollten. Ich zeigte auf mein Stativ und bedankte mich. So sollte es sein - so würde ich es auch machen.
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Gibt’s noch etwas zum Fundy Park zu berichten? Nö, eigentlich nicht. Es gibt ein Visitor Center, in dem es sogar Stempel gibt, und einige nette Küstenabschnitte. Wie schon erwähnt, das Highlight, die High Tide (und natürlich auch die Low Tide, aber die reimt sich nicht auf Highlight), kann man einfach so ansehen - wenn man viel Zeit und Geduld hat.
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