Der Black Canyon of the Gunnison, der seit 1999 ein "richtiger" Nationalpark ist und meiner Meinung nicht zum Pflichtprogramm des durchschnittlichen USA-Urlaubers gehören muß. Aber wenn man in der Nähe ist, lohnt sich ein Besuch.
Ein paar Infos: Aufgrund seiner Abgeschiedenheit hält sich der Touristenansturm zum Glück noch in Grenzen. Der Weg zum Fluß ist extrem steil und führt fast ausschließlich über loses Gestein. Am steilsten Teilstück gibt eine 70 m lange Eisenkette dem Wanderer Halt. Der Blick die schwarzen im Sonnenlicht glänzenden Canyonwände hinauf ist aber wohl einmalig. Der Gunnison River ist ein richtiges Arbeitstier. Entgegen seinem weltberühmten Kollegen in Arizona gräbt sich der Gunnison durch ultrahartes kristallines Gestein. Wasserkraft alleine bewirkt hier nichts. Erst durch die mitgeführten Unmengen von Kieselsand und Geröll erzeugt der Fluß eine Wirkung wie ein Schleifband. So schafft er ca. 30 cm Tiefe pro 1000 Jahre. Die Südseite wird von mehr als 90% aller Besucher angefahren, weil man die Painted Wall (Granitwand, Höhe ca. 800m, stark von Quarzadern durchzogen) sehen will. Um dort zu photographieren muss man unbedingt am Vormittag dort sein, weil später extrem ungünstige Lichtverhältnisse aufgrund des Sonnenstandes vorliegen. Einige Aussichtspunkte (alle gut gesichert) sind nicht für Leute mit Angst vor tiefen Abstürzen. An einigen Punkten kann man hervorragende Granit-Felsen mit sehr hohem Glimmer-Anteil finden, die bei richtiger Beleuchtung in der Sonne wie mit Diamant besetzt funkeln. Statt weiterer Worte eine Bildergalerie.....
Ich hatte kurz im Internet recherchiert und im Motel 6 Grand Junction ein Zimmer reserviert. Dabei sah ich, daß es ein Outback in dieser Stadt gibt. Die Stadt entpuppte sich dann aber als grösser, als ich es erwartet hatte, sowohl das Motel als auch das Steakhouse waren nicht zu finden, dafür kannten wir nach ca. 30 Minuten alle Einbahnstrassen von Grand Junction. An einer Tankstelle stand ein Polizeiauto. Ich fragte den Cop, wo das Outback zu finden wäre. Immer geradeaus, gar nicht zu verfehlen. Da dieses “immer geradeaus” stadtauswärts war, hatten wir dort noch nicht gesucht. Nach köstlichen Ribeye & Shrimps und einem Filet-Griller, der sich als Schaschlik oder Kebab, wie es neudeutsch heisst, herausstellte, fuhren wir weiter auf die I-70, immerhin wusste ich, daß das Motel 6 an der Ausfahrt 34 liegt. Von dort war es dann leicht zu finden, das letzte Haus vor der grossen Baustelle am Flughafen. Das Zimmer war das kleinste jemals gesehene, dafür mit riesiger Toilette, weil es ein Behindertenzimmer war, ein anderes war nicht mehr zu bekommen. Ein Behinderter muss einem in diesem Zimmer allerdings leid tun. Der Lichtschalter zur Toilette ist hinter der Tür und diese geht nach aussen auf, nur knapp am Fernsehschrank vorbei. Es ist also weder Platz für einen Rollstuhl noch gibt es Möglichkeit, durch die Tür zu rollen. Uns war’s egal, wir sind gut zu Fuß und nur eine Nacht hier..... Morgen ist der letzte Tag in Colorado, für die nächsten 3 Tage ist ein Zimmer in Moab vorgebucht.
222 Meilen gefahren. Gespart haben wir uns einige Aussichtspunkte im Black Canyon.
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