Fahrtzeit von Somerset nach Stearns zur Big South Fork Scenic Railway ca. 30 Minuten. Vorher hab ich gefrühstückt. Ausnahmsweise mal eine Cereal-Combo. In Deutschland kann ich mir demnächst ja keine Milch mehr leisten, angeblich trinken die Chinesen die jetzt, statt, wie seit Jahrtausenden, faule Eier von ihren schlitzäugigen Hühnern zum Frühstück zu essen. Wobei sich die Frage stellt: Was kostet eigentlich ein Barrel Milch? Der Preis einer Tüte geht ja meistens unter im Rest der Supermarktrechnung. Egal, essen und trinken gibt’s bald sowieso nicht mehr, weil alles irgendwie geniessbare verspritet wird, damit wir zwar weiter Autofahren können, an spätestens der übernächsten Ampel aber verhungert sind..... Aber ich schweife ab....
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Fahrkarten können nicht vorreserviert, sondern müssen vor Ort gekauft werden. Aber es waren noch genug Plätze im Zug frei. Eine halbe Stunde vor Abfahrt begannen 2 Männer mit Gitarre und Banjo und eine Frau Countrymusik zu spielen und zu singen. Schrecklich, ganz schrecklich. Aber den Amis, von denen die meisten im Musikantenstadlalter waren, hat es gefallen. Ich bin lieber so weit weg wie möglich gegangen und hab ein 2tes Frühstück inhaliert.
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Der Wichtigste: Man sollte in Fahrtrichtung links sitzen, da gibt es ein paar ganz nette Ausblicke. Rechts ist meistens eine Felswand - und zwar auf dem Hin- und Rückweg.
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Obwohl: So spannend war auch die gute Seite nicht, ein kleiner Fluss, viel Grün, ein paar Steine, ein Ort, der vor 80 Jahren weggespült wurde - viel verpasst man nicht.
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Ziel der Fahrt - nach 16 Meilen und einer Stunde Fahrtzeit - war Blue Heron, eine 1962 geschlossene Kohlenmine. Überall waren Schilder mit Geschichten und Bildern aufgestellt. Aber über eine ganz normale Minenstadt gibt es eigentlich nichts besonderes zu erzählen.
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Von einer Brücke konnte man runter auf den Fluß schauen, die South Fork des Cumberland River, der aussah wie man sich den Amazonas vorstellt. Mehrere Wanderwege beginnen hier, die aber alle eine Länge ab 5 Meilen aufwärts haben, und dazu hatte ich gar keine Lust und Zeit, schließlich waren nur 90 sehr lange Minuten Zeit, bis der Zug wieder zurück fuhr.
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Diese 90 Minuten wurden musikalisch durch die beiden alten Männer, die schon in Stearns gespielt hatten plus eine der Rangerinnen, die mit einer schrecklichen Stimme alte Country-Songs sang, verkürzt. Leider konnte man nicht weit genug weg, um gar nichts zu hören. Ich hatte auch keinen mp3-Player mit, habe deshalb einfach die Ohren auf Durchzug geschaltet und das Gejaule so gut wie es ging ignoriert.
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Die 60 Minuten zurück nach Stearns waren ähnlich langweilig wie die Hinfahrt. Immerhin habe ich mich mit einigen Amis unterhalten, soweit ich den örtlichen Akzent verstanden habe.
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Mein Fazit: Diese Fahrt muss man nicht mitgemacht haben. Die Strecke ist langweilig und das Ziel, Blue Heron, auch nicht interessanter. Man kann übrigens auch mit dem Auto her fahren, kann sich also, wenn man Interesse an dieser Mine hat, die Mühe der Zugfahrt sparen....
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Auf dem Rückweg nach Somerset schaute ich noch bei einem Arch vorbei. Nach dem Besuch des Natural Arches ist mir im Auto irgendetwas auf den Boden gefallen. Bei der Suche schaute ich von aussen unter den Beifahrersitz und sah..........den Road Atlas USA East, der schon am ersten Urlaubstag verschwunden war. Ohne diesen Verlust wäre ich vielleicht nicht in die Visitor Center der jeweiligen Staaten gegangen und hätte einiges auf dieser Tour nicht gesehen. Wird aber auch mit Strassenkarte nie mehr vorkommen. Ab jetzt wird JEDES Besucherzentrum besucht.
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Wieder zu Hause in Somerset hatte ich grossen Hunger. Im Tumbleweed Southwest Mesquite Grill gab es ein 22-ünziges Ribeye Steak, das aber leider mit Knochen und zusätzlichem Fett geliefert wurde. Wie sollte man auch sonst auf das Gewicht von knapp 700 Gramm kommen. Nach Abzug dieser Teile waren es wohl die üblichen 14-16 Unzen. Geschmeckt hat es trotzdem sehr gut. Auch diesen Laden kann ich empfehlen.
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